kommende Sondervorstellungen

SCHWARZER ZUCKER, ROTES BLUT

Sondervorstellung am Montag, 15.12., 19:30 Uhr, Gloria

in Kooperation mit dem Ost-West-Club und der Fachschaft Slavistik/Osteuropastudien der Universität Heidelberg

Filmgespräch mit dem Filmemacher Luigi Toscano und der Protagonistin Anna Strishkowa.

D 2024 Regie: Luigi Toscano | 90 Min. | FSK 12
Dokumentarfilm

SCHWARZER ZUCKER, ROTES BLUT erzählt die Geschichte von Anna Strishkowa aus Kyjiw. Sie ist ein Kleinkind, als sie am 4. Dezember 1943 an der Rampe von Auschwitz steht. Weder kennt sie die Namen ihrer Eltern, noch weiß sie, wo sie geboren wurde.
Filmemacher Luigi Toscano lernt sie 2015 im Rahmen seines Projekts „Gegen das Vergessen“ in Babyn Jar kennen, seither lässt ihn das Schicksal Annas nicht mehr los. Die Spurensuche nach Annas Herkunft führt Luigi von Auschwitz in das weißrussische Dorf Pronino, zum Lager Potulice-Lebrechtsdorf in Polen, nach Kyiv und Drohobytsch in der Ukraine, bis nach Unna in Nordrhein-Westfalen.

 

220 Jahre Heidelberger Romantik
Schloss Heidelberg

O HEIDELBERG, DU WUNDERSCHÖNES NEST

220 Jahre Heidelberger Romantik – Ein literarisch-musikalisches Winter-Weihnachtsspecial mit Begrüßungsgetränk und süßem Weihnachtsgruß

Sonderveranstaltung am Freitag, 19.12., 20:00 Uhr, Gloria

mit Brigitte Becker (Klavier), Elisa Herbig (Cello)
Veronika Haas (Literaturherbst), Matthias Paul (Freier Theaterverein Heidelberg), Jutta Wagner (LiZ Literarisches Zentrum, DAI Heidelberg)
Autorin: Veronika Haas

Veronika Haas (Literaturherbst), Matthias Paul (Freier Theaterverein Heidelberg), Jutta Wagner (LiZ Literarisches Zentrum, DAI Heidelberg), Brigitte Becker (Klavier), Elisa Herbig (Cello)
Veronika Haas (Literaturherbst), Matthias Paul (Freier Theaterverein Heidelberg), Jutta Wagner (LiZ Literarisches Zentrum, DAI Heidelberg), Brigitte Becker (Klavier), Elisa Herbig (Cello)

Auf vielfachen Wunsch und angesichts der großen Nachfrage im Oktober laden wir Sie nochmals herzlich zu einem besonderen poetisch-musikalischen Abend „220 Jahre Heidelberger Romantik“ ein – ein Winter-Weihnachtsspecial.

„Man kann hier bei Eis und Schnee nur an den Zuckerbäcker denken“, schwärmt Brentano vom winterlichen Heidelberg, „Alle Eichbäume starrten mir wie Löffel aus dickem Brei entgegen. Ich bin erstaunt, wie dieses Land auch im Winter gesegnet ist“. Mit der Romantik wurde Heidelberg zum bis heute viel besungenen Sehnsuchtsort, dass selbst Goethe einst kein Zimmer mehr im Hotel seiner Wahl erhielt. „Heidelberg ist selbst eine prächtige Romantik“, schwärmt Eichendorff, „als gäbe es nichts Gemeines auf der Welt“. Heidelberg, – das war sommers wie winters Dolce Vita am Neckar: Goethe schwärmt im Winter von Heidelberger Esskastanien im Gänsebraten, Hegel schlemmt Knallwürstchen, Robert Schumann wärmt sich bei einer Schlittenfahrt mit köstlichem Rum, der ihn darüber hinwegtröstet, dass es für ihn an Weihnachten nur Stockfisch gab.
Und im Sommer? Jean Paul preist das Heidelberger Bier und möchte im Rausch nackt auf einem Pferd reiten, Brahms rühmt Zwölfeierpfannkuchen in Ziegelhausen, während Eichendorff sich prompt eine Diät verordnet, als er beim Nackt-Baden im Neckar befürchtet, im Vergleich zu anderen Studenten keine gute Figur zu machen. Wahrlich, „Man müsste hier leben“, ruft Victor Hugo und will das Schloss mit Kanonen beschießen, damit es noch romantischer aussähe. – Die einen schwärmen von Heidelberg, andere beklagen die hohen Preise, schon Lessing verprasste – verliebt in eine Heidelbergerin – verzweifelt Geld beim Lottospiel. Auch die Anreise oder die Fahrt mit Kutsche oder Schlitten durch die Stadt waren nicht selten gefährlich, weshalb Knigge in Heidelberg einen Elchtest für Kutschen erfindet und nebenbei die erste Tramperin der Postkutschenzeit rettet. Zugleich wagen die Frauen der Romantik – wie Bettina von Arnim, Sophie Mereau (verh. Brentano) und Clara Schumann – einen epochemachenden Schritt: Sie emanzipieren sich durch Schreiben und eigene Kompositionen und beginnen, fernab vom häuslichen Herd „das Leben auf sich regnen zu lassen“ (Rahel Varnhagen). 

Ein besonderer Romantik-Abend, der Heidelberg im 19. Jahrhundert – sommers wie winters – in all seinen Facetten lebendig macht, mit vielen unbekannten, ernsten wie humorigen Vorfällen aus Heidelbergs poetisch-musikalischer Stadtgeschichte und mit romantischen Musikstücken u.a. von Robert und Clara Schumann.

220 Jahre Heidelberger Romantik – 220 Jahre literarische Geschichte des Gloria-Kinos

An welchem Ort ließen sich 220 Jahre Heidelberger Romantik glänzender feiern als dort, wo sie ihre Geburtsstunde hat: im heutigen Gloria-Kino, in dem sich Anfang des 19. Jahrhunderts der Verlag „Mohr und Zimmer“ befand. Hier erschien nicht nur Brentanos und Arnims berühmte Liedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“, die bis heute weltweit Komponisten inspiriert, bei „Mohr und Zimmer“ veröffentlichten zahlreiche bedeutende Romantiker ihre Schriften.
Im gleichen Gebäudekomplex waren eine Buchhandlung, ein literarischer Mittagstisch und eine nahezu legendäre Lesegesellschaft angegliedert, bei welcher Romantiker wie Arnim, Brentano und Görres selbst mit ihren eigentlichen „Erzfeinden“, den Anhängern der Klassik, munter und freundschaftlich „Topfschlagen“ spielten. 1817 geht Karl Baedeker, dessen Name heute längst eine Weltmarke ist, bei Mohr in die Lehre, und auch der „badische Baedeker“, wie der Heidelberger Professor und ambitionierte Reiseschriftsteller Aloys Schreiber genannt wird, ist in der Hauptstraße 146 häufig Gast.
Die literarische Geschichte des heutigen Gloria-Kinos setzt sich fort bis 1935, als Hermann Lenz als Student ein Zimmer über dem Vorführraum bewohnt und seine Eindrücke aus Heidelberg in „Andere Tage“ verarbeitet. 

 

TONY, SHELLY UND DAS MAGISCHE LICHT

(in den Weihnachtsferien)

Sondervorstellung am Samstag, 20.12., 14:00 Uhr, Gloria

mit thematischer Einstimmung für kleine & große Kinderkino-Fans von Dr. Alexandra Vinzenz (Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg)

und Familien-Sondervorstellung an Heiligabend, 24.12., 15:00 Uhr, Kamera mit Kinderpunsch für alle.

Ungarn/Tschechien/Slowakei 2023 | Regie: Filip Pošivac | 80 Min. | FSK 6 | Altersempfehlung: ab 8

Tony besitzt eine außergewöhnliche Fähigkeit: Er leuchtet. In einem Haus, in dem ein Monster schlechte Stimmung und Dunkelheit verbreitet, ist dies jedoch keine einfache Gabe. Um ihn zu schützen, lassen seine Eltern ihn selten hinaus – das fühlt sich oft sehr bedrückend an. Doch mit Shellys Einzug, die mit ihrer Taschenlampe Fantasiewelten erschafft, verändert sich alles. Durch ihre Freundschaft lernt Tony, sich gegen die Dunkelheit zu behaupten.

Regisseur Filip Pošivač gelingt ein zauberhaftes Plädoyer für Vielfalt und Toleranz in unserer Gesellschaft. In der weltberühmten Tradition des tschechischen Puppenspiels und der Stop-Motion-Animation kreiert er ein Märchen, das mit handgemachten Puppen und fantasievollen Kulissen Jung und Alt einen Funken Licht schenkt.

 

Kunstfilmreihe: Exhibition On Screen

CARAVAGGIO

Sondervorstellungen - jeweils Sonntags-Matinée um 11:30 Uhr

So, 21.12.25, Kamera

Nach fünf Jahren Produktionszeit ist dies der umfassendste Film, der je über einen der größten Künstler aller Zeiten gedreht wurde – Caravaggio. Wir sehen ein Meisterwerk nach dem anderen und hören den Künstler selbst, aufgenommen am Vorabend seines mysteriösen Todes. Dieser wunderschöne neue Film lässt uns Caravaggio so authentisch erleben wie nie zuvor.

Die mehrfach preisgekrönten Filmemacher Phil Grabsky und David Bickerstaff gehen den Geheimnissen in Caravaggios Leben nach und führen 
Hinweise zusammen, die in seine atemberaubende Malerei eingegangen sind. Die faszinierenden Selbstdarstellungen in seinen Werken – manchmal 
versteckt, manchmal ganz offen – geben uns einen einzigartigen Einblick in die Psyche und persönlichen Konflikte dieses Künstlers. Seien Sie dabei, wenn wir das Leben einer der brillantesten, komplexesten und umstrittensten Persönlichkeiten der Kunstgeschichte erforschen.

Caravaggios Meisterwerke gehören in der Kunst zu denen mit dem höchsten Wiedererkennungswert. Niemand sonst schuf eine so charakteristische 
Kombination von dramatischem Licht, intensivem Naturalismus und kühnen, markanten Figuren. Seine unglaublichen Gemälde ziehen das Publikum seit Jahrhunderten in ihren Bann. Aber vieles im Leben dieses genialen Künstlers liegt noch im Dunkeln verborgen. Was verraten seine Meisterwerke über 
den Mann hinter dem Pinsel? Begleiten Sie uns auf der Suche nach Anhaltspunkten, die uns helfen, das Leben – und den Tod – dieses außergewöhnlichen Menschen besser zu verstehen.

 

RENTAL FAMILY

Silvester-Preview am 31.12., 19:00 Uhr, Kamera

Wir begrüßen unsere Gäste mit einem Glas Sekt oder Sekt alkoholfrei.

USA/JP 2025 Regie: HIKARI | 110 Min. | FSK 0
Darsteller*innen: Brendan Fraser, Takehiro Hira, Mari Yamamoto, Akira Emoto, Shannon Gorman

RENTAL FAMILY erzählt die Geschichte eines in Tokio lebenden US-Schauspielers (Oscar®-Preisträger Brendan Fraser), der auf der Suche nach einem Sinn in seinem Leben ist, bis es ihm gelingt, einen ungewöhnlichen Job an Land zu ziehen. Für eine japanische „Rental Family“-Agentur schlüpft er in unterschiedliche Rollen und spielt als Familienmitglied den Sohn, Ehemann oder Vater. Während er mehr und mehr in die Lebenswelten seiner Kunden eintaucht und ihnen hilft ihre familiären Lücken zu füllen, beginnt er echte Bindungen aufzubauen, die die Grenzen zwischen Schauspiel und Realität verschwimmen lassen. In der Auseinandersetzung mit den moralischen Aspekten seines neuen Jobs, entdeckt er den Sinn im Leben, das Gefühl von Zusammengehörigkeit und die Schönheit zwischenmenschlicher Beziehungen neu.

 

GROSSE GEFÜHLE

Kurzfilmreihe: Shorts Attack! an SILVESTER, 31.12., 19:00 Uhr, Gloriette

8 Filme in 85 Minuten – mit deutschen Untertiteln

Zudem zeigen wir den November-Gewinner-Film vorab.

Küssen will gekonnt sein, der Verzehr einer Auster erregt die Fantasie, generationenübergreifende Nähe beflügelt, und das Leben zieht vorüber „wie in einem Film“. Im Programm der 8 Kurzfilme gibt es auch psychische Fallen, Koma-Erfahrung, schwindelerregende Erinnerungsturbulenzen und einen Wutanfall.

Am Ende gibt es ein Online-Voting. Zudem stimmen wir per "Applaus-O-Meter" für den Heidelberger Lieblings-Kurzfilm des Monats. Den Monatssieger zeigen wir jeweils im folgenden Monat bei den Shorts Attack! als Eröffnungsfilm.

 

CHECKER TOBI 3 - Die heimliche Herrscherin der Erde

Preview im Kinderkino am Sonntag, 04.01.26, 14:00 Uhr, Kamera

Digitales Live Q&A mit Tobias Krell alias Checker Tobi nach der Vorstellung.

Und auch alle Heidelberger*innen können ihre Fragen an Tobi stellen.

Beim Aufräumen des Kellers entdecken Tobi und Marina eine alte Videoaufnahme: Der achtjährige Tobi moderiert darin eine selbst erfundene Show über die Erde in unseren Böden – und stellt seine allererste "Checker-Frage": Wer hinterlässt die mächtigsten Spuren im Erdreich?

Doch die Antwort darauf hat Tobi wieder vergessen. Er begibt sich auf Spurensuche, und damit auf sein bislang größtes Abenteuer. Dieses führt ihn in die Tier- und Pflanzenwelt Madagaskars, in die Permafrostregion Spitzbergens und zu den Spuren der alten Maya in Mexiko. Erst als er erkennt, was alle Böden verbindet und was das mit uns zu tun hat, kann er seinem größten Herausforderer, sich selbst, antworten.

Nach den ersten beiden Checker Tobi-Kinofilmen DAS GEHEIMNIS UNSERES PLANETEN und DIE REISE ZU DEN FLIEGENDEN FLÜSSEN, die ein Millionenpublikum erreichten, begeistert der beliebte KiKA-Moderator auch diesmal mit Abenteuer, Witz und Wissen – und zeigt, dass Bildung richtig Spaß machen kann!

 

DISTRICT 9 (OmU)

Vortrags- und Filmreihe DAS „FREMDE“ IM FILM in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg

Termin: 07.01.2026, 18:00 Uhr
Vortrag: Martin Ramm - Medienwissenschaftler und Filmjournalist, Kiel

Katzenfutter & Körperhorror in District 9: Logiken der Fremdheit im Science-Fiction-Kino

USA/NZ/CA/ZA 2009 | Regie: Neill Blomkamp | 112 Min.

Seit zwei Jahrzehnten leben über Johannesburg gestrandete Außerirdische als "Asylsuchende" im abgeschotteten Ghetto "District 9". Doch eine zunehmend feindlich gesinnte Gesellschaft will sich ihrer entledigen und beauftragt einen privatwirtschaftlichen Konzern mit ihrer Auslagerung vor die Tore der Stadt. Dieser ist aber mehr an den hochentwickelten Waffen der Aliens als an ihrem Wohlergehen interessiert. In Form eines "Mockumentarys" skizziert das grimmige Science-Fiction-Drama eine degenerierte Gesellschaft und verbindet seine dystopische Botschaft auf fesselnde Weise mit einem eindrücklichen, auf Realismus abzielenden "Look". (filmdienst.de)

Der Film District 9 ist geprägt von Widersprüchen: Auf der Oberfläche beleuchtet er kritisch Apartheid, Zwangsumsiedlungen und Konzernherrschaft. Doch im Subtext offenbaren sich antinomische Spannungen: Die „fremden“ Aliens werden durch Ekel-Ästhetik und Schwarm-Semantik markiert, und die auf den ersten Blick konventionelle Heldenreise des Protagonisten lässt ambivalente Lesarten zu. Diesen Phänomenen geht der Vortrag nach – vor dem Hintergrund einer immer schon zerrissenen Tradition von Fremdheitsdarstellung im Science-Fiction-Film.

 

OLDBOY

Der verstörende Filmclub am Sonntag, 11.01.26, Gloriette

Einführung und Filmgespräch von Ipke Cornils

Südkorea 2003 | Regie: Chan-Wook Park | 120 Min. | FSK 16 | OmU

Ein unauffälliger Geschäftsmann wird entführt und 15 Jahre lang in einem fensterlosen Ein-Zimmer-Apartment gefangen gehalten. Als er eines Tages freigelassen wird, kennt er nur ein Ziel: Rache zu nehmen an jenen, die ihm dies angetan haben. Ebenso brutaler wie komplexer Thriller, dessen Gewaltszenen von ausgesuchter Grausamkeit zeugen und die zusammen mit der stark komprimierten Handlung voller Brüche und Löcher dazu dienen, den Zuschauer auf allen Ebenen, vor allem auch emotional, zu manipulieren... (filmdienst.de)

 

SMALLTOWN GIRL

Sondervorstellung am Freitag, 16.01. 20:00 Uhr, Gloriette

Filmgespräch mit Regisseurin Hille Norden

D 2025 Regie: Hille Norden | 122 Min. | FSK 16
Darsteller*innen:  Dana Herfurth, Luna Jordan, Vera Fay, Jakob Geßner, Jan Georg Schütte, Marcel Heuperman, Johann von Bülow, Wanja Mues, Julian Greis, Campbell Caspary, Kjell Brutscheidt, Mehmet Ateşçi, Yann Mbiene, Jan Viethen, Max Matthis, Laurenz Lerch, Sebastian Jakob Doppelbauer

In ihrer Lieblings-Bar ist die junge Schneiderin Nore (Dana Herfurth) vor allem für ihre wilden Outfits bekannt – und dafür, mit extrem vielen Männern ins Bett zu gehen. Ausgerechnet die schüchterne Jonna (Luna Jordan) rettet sie eines Abends vor einem zudringlichen Kandidaten und bietet ihr spontan an, bei ihr einzuziehen. Jonna ist von Nores Schönheit genau so geblendet wie von ihrem ungezügelten Lifestyle, der Spuren hinterlässt im gemeinsamen WG-Leben: Alkohol, Kippen und sehr viel Herrenbesuch, der schwesterlich geteilt wird und vor dem Frühstück immer wieder vor der Tür landet. Die beiden Frauen haben viel Spaß – bis Jonna sich in One-Night-Stand Michel (Jakob Geßner) verliebt. Als Nore im Strudel ihrer Dauer-Party-Utopie unterzugehen droht, beginnt Jonna an diesem Lifestyle zu zweifeln – und den Gründen für das Verhalten ihrer besten Freundin nachzuspüren. Hand in Hand unternehmen die beiden Frauen eine Reise in Nores Vergangenheit und versuchen so, einen neuen, gemeinsamen Weg in die Zukunft zu finden.

Wild und frei: Mit SMALLTOWN GIRL empfiehlt sich Regisseurin Hille Norden als neuer Stern am Himmel des jungen deutschen Kinos. Mit radikalem Stilwillen verknüpft ihr autobiographischer Film die heutige Lebensrealität von jungen Menschen mit zeitlosen Fragen zu Traumata, die durch die Generationen hallen. Ihr Film schafft Räume des Erinnerns, die in dieser schonungslosen Ehrlichkeit und einfühlsamen Präzision nur das große Kino möglich macht. Ein mitreißender Trip von Film, der unterhält und sich trotzdem dorthin traut, wo es weh tut.

 

UNTEN - Im Ortsverein

Sondervorstellung am Sonntag, 18.01. 11:00 Uhr, Gloria

Der SPD-Kreisverband Heidelberg lädt ein zur Sondervorstellung des Dokumentarfilms und Filmgespräch mit SPD-Landtagskandidatin Ines Palm und Regisseur Jan-Christoph Schultchen

Die Veranstaltung richtet sich an alle, die interessiert sind an demokratisch-politischer Teilhabe über Parteigrenzen hinweg.  

Eintritt frei!

D 2025 Regie: Jan-Christoph Schultchen | 80 Min. | FSK 6
Dokumentarfilm

„Alerta, Alerta (…) Der Film ist ein bisschen wie die SPD selbst: steigt groß ein mit der „Internationalen“ und verwaltet dann seine eigene Idee. Wirbt für Parteiarbeit, aber beschönigt nicht. Ist sehr genau. Und manchmal braucht man beim Zuschauen einen Pappbecher Kaffee, um konzentriert zu bleiben. Aber doch, ja, es lohnt sich.“Süddeutsche Zeitung

Artikel 21 GG sagt „Die Parteien wirken an der politischen Willensbildung des Volkes mit“. Und das Orgastatut der SPD sagt mit § 8 „In dieser Gliederung vollzieht sich die politische Willensbildung der Partei von unten nach oben“.

Dieser eindeutigen Regelung folgen die Menschen in den Ortsvereinen. Sie mischen sich ein. Sie kleben Plakate und verbringen viel Freizeit, meist nach Feierabend, mit Kommunalpolitik ohne Lohn und Dank. Ganz im Gegenteil: An ihren Infoständen und im „Netz“ schlagen ihnen Undankbarkeit und wüste Unterstellungen entgegen.

Der Regisseur hat es so erlebt. Im Ortsverein – so glaubt man – trifft man Menschen, die wissen, wie man „etwas bewegt und anpackt“. Aber man sieht sich mit starren Ritualen, vorgebenen
Meinungen, Geschäftsordnungen und Satzungen konfrontiert, mit Rednerlisten und Ladungsfristen. Gelbe Räume, totes Licht, Stühlerücken, Begrüßung und Verschiedenes. Das ganze System scheint so designt zu sein, dass es Kreativität tötet. Ein Filmstoff? Unbedingt!

Denn wer sich für eine Welt nach menschlichem Maß, für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen einsetzen will oder auch nur einen neuen Zebrastreifen: Die oder der muss den Weg gehen, den unser Grundgesetz vorgesehen hat. Wer sich vom ersten Eindruck im Ortsverein nicht abschrecken lässt, der oder dem erschließt sich nach und nach das Funktionieren unserer Gesellschaft.

 

THE OUTRUN

Filmreihe ESCAPE - Wege in den Rausch, Wege hinaus am Montag, 19.01., 19:00 Uhr, Gloriette

in Kooperation mit Univital, Universitäres Gesundheitsmanagement, und der kommunalen Suchtbeauftragten der Stadt Heidelberg, Eva Leichman

Sonderpreis € 5,00 für Studierende und Beschäftigte der Universität Heidelberg

GB 2023 Regie: Nora Fingscheidt | 118 Min. | FSK 12
Darsteller*innen:
Saoirse Ronan, Stephen Dillane, Paapa Essiedu

Ein intensiver Einblick in die Erfahrungen einer jungen Frau mit Abhängigkeit und Selbstfindung

Nach mehr als einem Jahrzehnt kehrt Rona (Saoirse Ronan) in ihre Heimat auf den entlegenen Orkney-Inseln zurück. Während sie die einzigartige Landschaft, in der sie aufgewachsen ist, wiederentdeckt, vermischen sich ihre Kindheitserinnerungen mit der letzten, von Sucht geprägten Zeit. Ihr damaliger Aufbruch in die Stadt und die folgenden ausschweifenden Jahre in London endeten in einem schmerzhaften Absturz. Doch nach und nach wird die Begegnung mit der rauen Natur der Inseln zu einer Chance auf ein neues Leben.

 

LOST IN TRANSLATION (OmU)

Vortrags- und Filmreihe DAS „FREMDE“ IM FILM in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg

Termin: 21.01.2026, 18:00 Uhr
Vortrag: Theo Piegler - Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychatrie, Psychotherapie (TP) und Nervenheilkunde, Hamburg

Das Fremde: Psychoanalytische Perspektiven

USA/JP 2003 | Regie: Sofia Coppola | 102 Min.

In einer gesichtslosen Hotelbar in Tokio begegnen sich ein in die Jahre gekommener amerikanischer Schauspieler und die gelangweilte junge Frau eines Fotografen: zwei Jet-Set-Gestrandete, die ihres Lebens überdrüssig sind. Leise Tragikomödie über Gleichgültigkeit und die Flüchtigkeit des Daseins; ein nuanciertes Kammerspiel, das nicht nur in der verhaltenen Annäherung seiner Protagonisten eine feine Mitte wahrt, sondern auch den fremden Spiegel des zeitgenössischen Japan als irreal-verträumten und zugleich tief emotionalen Widerschein einer metaphysischen Verlorenheit nutzt. (filmdienst.de)

In dem Vortrag geht es um das Fremde, das nicht nur in dem Film Lost in Translation, sondern in unterschiedlichen Formen in unser aller Leben eine zentrale Rolle spielt. Ausgehend von Freuds Verständnis des Fremden als aus den eigenen Ängsten erwachsend, wird dieses „eigene Fremde“ vom 
„fremden Fremden“ unterschieden. Letzteres bricht von außen auf das Individuum ein, wie etwa der Eintritt des Menschen in diese Welt und das Ende im Tod zeigen. Unsere unbewussten Abwehrmechanismen im Umgang damit werden skizziert, ebenso wie ein mehr oder weniger gut gelingender Umgang mit dem Fremden, in dem „Intersubjektivität“ und daraus erwachsende „Begegnungsmomente“ eine zentrale Rolle spielen.

 

VERMIGLIO

Psychoanalyse & Film am Mittwoch, 28.01.26, 20:00 Uhr

Wenn das Patriachat bröckelt. Familiendrama und Frauenschicksale in einem abgelegenen Dorf im Trentino.
vorgestellt von H. Wieland-Rigamonti und I. Rigamonti

I/F/B 2024 | Regie: Maura Delpero  | 119 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Tommaso Ragno, Giuseppe De Domenico, Roberta Rovelli, Martina Scrinzi, Orietta Notari, Carlotta Gamba, Santiago Fondevila Sancet, Rachele Potrich, Anna Thaler, Patrick Gardner, Enrico Panizza, Luis Thaler, Simone Bendetti, Sara Serraiocco

Vermiglio, ein Bergdorf in den italienischen Alpen. Im Winter 1944 ist der Krieg gleichzeitig weit weg und allgegenwärtig. Attilio ist heimgekehrt, als Deserteur, von seinem sizilianischen Kameraden Pietro auf den Schultern über die Berge getragen. Ihre Ankunft bringt Unruhe in das im ewigen Rhythmus der Jahreszeiten verlaufende Leben im Dorf. Im Haus des Lehrers Cesare und seiner großen Familie beginnt das große Flüstern: Lucia, die älteste Tochter, hat sich in Pietro verliebt, der versteckt am Rande des Dorfs auf das Ende des Krieges wartet. Auch ihre Schwestern Ada und Flavia, mit denen Lucia das Zimmer teilt, sind voller Träume. Wird ihr strenger Vater sie auf die Schule in der Stadt gehen lassen? Mit welchen Geheimnissen schließt sich Cesare in sein Studierzimmer ein, wenn er die sorgsam gehüteten Schallplatten mit der Musik von Chopin und Vivaldi hört? Während die Jahreszeiten voranschreiten und die Welt sich langsam von der Tragödie des Krieges erholt, suchen die Schwestern unter dem wachen Blick ihrer Mutter Adele ihre eigenen Wege ins Leben. Es müssen neue Wege sein.

 

JOKER

Der verstörende Filmclub am Sonntag, 01.02.26, Gloriette

Einführung und Filmgespräch von Ipke Cornils

USA 2019 | Regie: Todd Philips | 122 Min. | FSK 16 | OmU

Ein Straßenkünstler, der in Gotham City immer wieder gedemütigt wird, tötet im Clownskostüm drei reiche Schnösel, die ihn in der U-Bahn zusammengeschlagen haben. Als seine Maske daraufhin zur Ikone einer Revolte der sozial Abgehängten wird, durchlebt er eine beängstigende Transformation. Der durch Bildgestaltung und Soundtrack atmosphärisch ungemein packende Psychothriller interpretiert die DC-Figur des Joker, die als Gegenspieler von Batman zu den berühmtesten Superschurken des Genres zählt, als gebrochenen Antihelden, dessen Entwicklung ganz ohne fantastische Elemente mit größter Intensität fühlbar gemacht wird. Obwohl die Großstadtkulisse vage ans New York der 1970er-Jahre erinnert, zielt das Bild einer zynischen Welt auf die unmittelbare Gegenwart. (filmdienst.de)

 

JOKER: Folie à Deux

Der verstörende Filmclub am Sonntag, 01.02.26, Gloriette

Einführung und Filmgespräch von Ipke Cornils

USA 2024 | Regie: Todd Philips | 138 Min. | FSK 16 | OmU

Der Film erzählt, wie Arthur Fleck in der psychiatrischen Anstalt Arkham auf den Prozess für seine Verbrechen als Joker wartet. Während er im Konflikt mit seiner doppelten Identität steht, begegnet Arthur nicht nur seiner wahren Liebe, sondern findet auch zur Musik, die schon immer in seinem Inneren schlummerte.

 

DAS FAST NORMALE LEBEN

Sondervorstellung am 06.02., 19:00 Uhr, GLORIA

Gespräch mit Filmemacher Stefan Sick, Jürgen Grajer (Friedenshort Süd) und Robin Scheurer (Instagram: @ein.sozialarbeiter)

D 2025 Regie: Stefan Sick | 135 Min. | FSK 12
Dokumentarfilm

DAS FAST NORMALE LEBEN beobachtet den Alltag von vier Mädchen in einer Wohngruppe für Kinder und Jugendliche der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort. Getrennt von ihren Eltern ringen sie um Anerkennung, Selbstliebe, Selbstbestimmung und Geborgenheit. Stets mit dem sehnlichen Wunsch, irgendwann wieder nach Hause zu kommen.

Über einen Zeitraum von zwei Jahren begleiten wir ihre Entwicklung durch Höhen und Tiefen, spüren ihre Wut und ihre Willenskraft, sehen sie in Interaktion mit Betreuer:innen, Pädagog:innen, Eltern und Institutionen. Der Film erzählt vom Mut und der Resilienz junger Menschen, die inmitten schwieriger Umstände versuchen, ihren eigenen Weg zu finden. Ohne Schuldzuweisungen bietet der Film einen authentischen Einblick in den Alltag in der Jugendhilfe – wo nicht immer alles rund läuft, aber Geborgenheit und gelungene Erwachsenen-Kind-Beziehungen entstehen können.

Am Ende bleibt der Wunsch der Mädchen auf ein „normales Leben“, in dem sie ihre Potentiale für sich nutzen können.