Demnächst
SORRY, BABY
(Start: 18.12.)
USA 2025 | Regie: Eva Victor | 104 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Eva Victor, Naomi Ackie, Louis Cancelmi, Kelly McCormack
Agnes, eine junge Literaturprofessorin in Neuengland, wird nach einem traumatischen Erlebnis aus der Bahn geworfen. Während ihr Umfeld zur Tagesordnung übergeht, kämpft sie mit dem Gefühl, festzustecken. In fünf Kapiteln und über mehrere Jahre hinweg begleitet der Film ihren Weg zurück zu sich selbst – getragen von scharfem Humor und der bedingungslosen Unterstützung ihrer besten Freundin.
Das vielfach ausgezeichnete Spielfilmdebüt von Eva Victor (u.a. Sundance Film Festival) ist eine kluge und zärtliche Geschichte über Heilung, Freundschaft und stille Selbstbehauptung. Das Drama markiert den Auftakt einer neuen Stimme im US-Independent-Kino – mit feinem Gespür für leise Momente, scharfem Humor und voller erzählerischer Klarheit.
LA SCALA
(Start: 18.12.)
F 2025 | Regie: Anissa Bonnefont | 92 Min. | FSK 0
Dokumentarfilm
Die feierliche Eröffnung der Mailänder „Scala“ ist die wohl wichtigste Opernpremiere des Jahres, im wohl bedeutendsten Opernhaus der Welt. Bevor sich der Vorhang für die erste Vorführung von Verdis „Die Macht des Schicksals“ öffnet, haben über 900 Künstler*innen, Choreograph*innen, Handwerker*innen und Bühnentechniker*innen monatelang im Schweiße ihres Angesichts geplant, geprobt und teils bis zur Erschöpfung geschuftet. Hautnah folgt der Dokumentarfilm dem Opernregisseur Leo Muscato und dem Dirigenten Riccardo Chailly bei jedem Schritt dieser Vorbereitungen.
Fernab des Blitzlichtgewitters am roten Teppich zeigt der Film die Menschen, die Entbehrungen und Spannungen, die die „La Prima“ zu dem Hochfest der Kultur machen, das sie ist.
DIE JÜNGSTE TOCHTER
(Start: 25.12.)
F/D 2025 | Regie: Hafsia Herzi | 108 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Nadia Melliti, Park Ji-Min, Amina Ben Mohamed, Melissa Guers, Rita Benmannana
Die 17-jährige Fatima ist die jüngste von drei Töchtern einer französisch-algerischen Familie in einem Pariser Vorort. Ihr Lieblingssport ist Fußball, in der Schule hängt sie mit den prahlerischsten Jungs ihrer Klasse ab, und sie hat einen heimlichen festen Freund, der bereits ans Heiraten denkt. Fatima fällt es jedoch zunehmend schwerer zu verbergen, was niemand wissen darf: Ihr Herz schlägt für Frauen. Als sie ein Philosophiestudium in Paris beginnt, eröffnet sich für sie eine völlig neue Welt. Hin-und hergerissen zwischen Familientradition, Glauben und ihrem Wunsch nach Freiheit muss Fatima ihren eigenen Weg finden.
Mit emotionaler und wahrhaftiger Wucht begleitet der Film das sexuelle Erwachsenwerden einer jungen Frau und ihre Suche nach einem Platz in der Welt.
THERAPIE FÜR WIKINGER
(Start: 25.12.)
DK 2025 | Regie: Anders Thomas Jensen | 116 Min. | FSK 16
Darsteller*innen: Mads Mikkelsen, Nikolaj Lie Kaas, Sofie Gråbøl, Søren Malling, Bodil Jørgensen, Lars Brygmann, Kardo Razzazi, Nicolas Bro, Peter Düring, Lars Ranthe
Nach 15 Jahren wegen Bankraub wird Anker aus dem Gefängnis entlassen. Die Beute hat damals sein Bruder Manfred vergraben, der seit seiner Kindheit an einer Identitätsstörung leidet. Dass er so lange auf seinen Bruder warten musste, ist Manfred nicht gut bekommen. Er hat seine psychische Störung weiter ausgebaut und sich ganz und gar der Musik verschrieben. An das Geld und daran, wo er es vergraben hat, kann sich Manfred logischerweise nicht mehr erinnern. Anker bringt seinen Bruder zurück in ihr gemeinsames Elternhaus, das jetzt von einer Boxerin über Airbnb vermietet wird, in der Hoffnung, dies könnte die Erinnerung an sein früheres Ich auslösen. Anker hat keine Zeit zu verlieren. Denn sein Komplize von damals, Friendly Flemming, ist ihnen auf den Fersen und beansprucht die Beute für sich. Doch in den dunkelgrünen Wäldern Dänemarks wartet nicht nur ein Haufen Geld auf ihn, sondern auch der tiefe Schmerz einer verletzten Kinderseele.
Der neueste Streich des Komödien-Dreamteams aus Dänemark: THERAPIE FÜR WIKINGER schleudert Pointen-Material im Sekundentakt, ist hinreißend unberechenbar und bösartig witzig. Regisseur Anders Thomas Jensen (Adams Äpfel, Helden der Wahrscheinlichkeit) gelingt eine abgründige Krimi-Komödie über konfuse Identitäten und zwei Brüder, die sich lieben.
DER FREMDE
(Start: 01.01.)
F 2025 | Regie: François Ozon | 122 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Benjamin Voisin, Rebecca Marder, Pierre Lottin, Swann
Meursault, ein stiller, unauffälliger Angestellter Anfang dreißig, nimmt ohne sichtbare Gefühlsregung an der Beerdigung seiner Mutter teil. Am nächsten Tag beginnt er eine Affäre mit seiner früheren Kollegin Marie und kehrt in seinen gewohnten Alltag zurück. Dieser wird jedoch bald durch seinen Nachbarn Raymond gestört, der Meursault in seine zwielichtigen Machenschaften hineinzieht – bis es an einem glühend heißen Tag am Strand zu einem schicksalhaften Ereignis kommt.
Mit seiner meisterlichen Neuinterpretation von Albert Camus’ gleichnamigem Literaturklassiker gelingt François Ozon ein virtuoses Werk von zeitloser Relevanz. In betörenden Schwarzweißbildern erzählt und getragen von einem erlesenen Ensemble um Benjamin Voisin, Rebecca Marder und Pierre Lottin, markiert der Film einen künstlerischen Höhepunkt in Ozons vielschichtigem Œuvre. DER FREMDE feierte seine umjubelte Weltpremiere im Wettbewerb der 82. Internationalen Filmfestspiele von Venedig.
BON VOYAGE - Bis hierher und noch weiter
(Start: 01.01.)
F 2025 | Regie: Enya Baroux | 98 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Hélène Vincent, Pierre Lottin, David Ayala
Eine Familie, die sich lange wenig zu sagen hatte, macht sich in einem 40 Jahre alten Wohnmobil auf die Reise quer durch Frankreich – und noch weiter. Regisseurin Enya Baroux inszeniert in BON VOYAGE eine dramatische Komödie, die mit Sensibilität tiefgründige Themen wie familiäre Beziehungen und das Recht, sein Lebensende selbst zu bestimmen, anspricht und das mit spritzigen Dialogen, kuriosen Figuren und viel Situationskomik verbindet...
RENTAL FAMILY
(Start: 08.01.)
Silvester-Preview am 31.12., 19:00 Uhr, Kamera
Wir begrüßen unsere Gäste mit einem Glas Sekt oder Sekt alkoholfrei.
USA/JP 2025 | Regie: HIKARI | 110 Min. | FSK 0
Darsteller*innen: Brendan Fraser, Takehiro Hira, Mari Yamamoto, Akira Emoto, Shannon Gorman
RENTAL FAMILY erzählt die Geschichte eines in Tokio lebenden US-Schauspielers (Oscar®-Preisträger Brendan Fraser), der auf der Suche nach einem Sinn in seinem Leben ist, bis es ihm gelingt, einen ungewöhnlichen Job an Land zu ziehen. Für eine japanische „Rental Family“-Agentur schlüpft er in unterschiedliche Rollen und spielt als Familienmitglied den Sohn, Ehemann oder Vater. Während er mehr und mehr in die Lebenswelten seiner Kunden eintaucht und ihnen hilft ihre familiären Lücken zu füllen, beginnt er echte Bindungen aufzubauen, die die Grenzen zwischen Schauspiel und Realität verschwimmen lassen. In der Auseinandersetzung mit den moralischen Aspekten seines neuen Jobs, entdeckt er den Sinn im Leben, das Gefühl von Zusammengehörigkeit und die Schönheit zwischenmenschlicher Beziehungen neu.
EIN EINFACHER UNFALL
(Start: 08.01.)
F,L,IR 2025 | Regie: Jafar Panahi | 104 Min. | FSK 16
Goldene Palme (bester Film) bei den 78. Internationalen Filmfestspielen von Cannes
Als der Automechaniker Vahid zufällig auf den Mann trifft, der ihn mutmaßlich im Gefängnis gefoltert hat, entführt er ihn, um Vergeltung zu üben. Doch der einzige Hinweis auf Eghbals Identität ist das unverkennbare Quietschen seiner Beinprothese. Auf der Suche nach Gewissheit wendet sich Vahid an einen zerstreuten Kreis anderer, inzwischen freigelassener Opfer. Doch je tiefer sie in ihre Vergangenheit eintauchen und je mehr ihre unterschiedlichen Weltanschauungen aufeinanderprallen, desto größer werden die Zweifel: Ist er es wirklich? Und was hieße Vergeltung überhaupt?
Vor dem allgegenwärtigen Hintergrund des Autoritarismus verdichtet sich EIN EINFACHER UNFALL zu einem fulminanten Akt des Widerstands – von einem iranischen Autorenfilmer, der aus eigener Erfahrung weiß, was es bedeutet, ungerechtfertigt inhaftiert zu sein. So fordert uns Frankreichs Beitrag in der Kategorie „Bester internationaler Film” bei den 98. Oscars® eindringlich dazu auf, die Grenze zwischen Recht und Unrecht neu auszuloten.
Eine furchtlose Meisterleistung des Filmemachers Jafar Panahi – zugleich hochpolitisch und zutiefst menschlich. Mit unerbittlicher Klarheit stellt der Film moralische Fragen nach Wahrheit und Ungewissheit, Rache und Gnade.
MADAME KIKA
(Start: 15.01.)
B 2025 | Regie: Alexe Poukine | 110 Min. | FSK 16
Darsteller*innen: Manon Clavel, Suzanne Elbaz, Makita Samba, Thomas Coumans
Während sie mit ihrem zweiten Kind schwanger ist, wird Kika mit dem plötzlichen Tod ihres Partners konfrontiert. Pleite und mit gebrochenem Herzen muss sie ihre Prioritäten neu setzen:
1. Stark bleiben, 2. Geld machen – und zwar schnell
Dreckige Unterwäsche, Dildos und neurotische Eltern werden ihr dabei eine unerwartete Hilfe sein.
Das Portrait einer Frau zwischen Trauer und ökonomischem Druck. Zärtlich , liebevoll und doch bitter-komisch.
SILENT FRIEND
(Start: 15.01.)
H,F,D 2025 | Regie: Ildikó Enyedi | 147 Min. | FSK 6
Darsteller*innen: Tony Leung Chiu-wai, Luna Wedler, Enzo Brumm, Sylvester Groth, Martin Wuttke, Johannes Hegemann, Rainer Bock, Marlene Burow, Léa Seydoux
Im Herzen des botanischen Gartens der mittelalterlichen Universitätsstadt Marburg steht ein majestätischer Ginkgobaum. Seit über hundert Jahren ist er stiller Zeuge – Beobachter leiser, tiefgreifender Veränderungen im Leben dreier Menschen.
2020 wagt ein Neurowissenschaftler aus Hongkong (Tony Leung), der die kognitive Entwicklung von Babys erforscht, ein ungewöhnliches Experiment mit dem uralten Baum.
1972 erfährt ein junger Student (Enzo Brumm) eine innere Wandlung – ausgelöst durch die konzentrierte Beobachtung einer einfachen Geranie.
1908 folgt die erste Studentin der Universität (Luna Wedler) ihrer Leidenschaft für die Fotografie – und entdeckt durch das Objektiv ihrer Kamera die verborgenen Muster des Universums.
Nach dem Goldenen-Bären-Gewinner „Körper und Seele“ (2017) präsentiert die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi mit SILENT FRIEND ein poetisches, sensibles Werk, in dem die Beziehung zwischen Pflanzen und Menschen zum Sinnbild für die universelle Sehnsucht nach Verbundenheit wird. In den stillen Versuchen ihrer Protagonisten, sich mit der Welt, der Natur und mit sich selbst zu verbinden, entfaltet sich eine berührende Geschichte über Zugehörigkeit, Wandel – und die Schönheit der Sehnsucht. In Venedig wurde Luna Wedler für ihre Rolle mit dem Preis als beste junge Entdeckung ausgezeichnet.
SMALLTOWN GIRL
(Start: 15.01.)
Sondervorstellung am Freitag, 16.01. 20:00 Uhr, Gloriette
Filmgespräch mit Regisseurin Hille Norden
D 2025 | Regie: Hille Norden | 122 Min. | FSK 16
Darsteller*innen: Dana Herfurth, Luna Jordan, Vera Fay, Jakob Geßner, Jan Georg Schütte, Marcel Heuperman, Johann von Bülow, Wanja Mues, Julian Greis, Campbell Caspary, Kjell Brutscheidt, Mehmet Ateşçi, Yann Mbiene, Jan Viethen, Max Matthis, Laurenz Lerch, Sebastian Jakob Doppelbauer
In ihrer Lieblings-Bar ist die junge Schneiderin Nore (Dana Herfurth) vor allem für ihre wilden Outfits bekannt – und dafür, mit extrem vielen Männern ins Bett zu gehen. Ausgerechnet die schüchterne Jonna (Luna Jordan) rettet sie eines Abends vor einem zudringlichen Kandidaten und bietet ihr spontan an, bei ihr einzuziehen. Jonna ist von Nores Schönheit genau so geblendet wie von ihrem ungezügelten Lifestyle, der Spuren hinterlässt im gemeinsamen WG-Leben: Alkohol, Kippen und sehr viel Herrenbesuch, der schwesterlich geteilt wird und vor dem Frühstück immer wieder vor der Tür landet. Die beiden Frauen haben viel Spaß – bis Jonna sich in One-Night-Stand Michel (Jakob Geßner) verliebt. Als Nore im Strudel ihrer Dauer-Party-Utopie unterzugehen droht, beginnt Jonna an diesem Lifestyle zu zweifeln – und den Gründen für das Verhalten ihrer besten Freundin nachzuspüren. Hand in Hand unternehmen die beiden Frauen eine Reise in Nores Vergangenheit und versuchen so, einen neuen, gemeinsamen Weg in die Zukunft zu finden.
Wild und frei: Mit SMALLTOWN GIRL empfiehlt sich Regisseurin Hille Norden als neuer Stern am Himmel des jungen deutschen Kinos. Mit radikalem Stilwillen verknüpft ihr autobiographischer Film die heutige Lebensrealität von jungen Menschen mit zeitlosen Fragen zu Traumata, die durch die Generationen hallen. Ihr Film schafft Räume des Erinnerns, die in dieser schonungslosen Ehrlichkeit und einfühlsamen Präzision nur das große Kino möglich macht. Ein mitreißender Trip von Film, der unterhält und sich trotzdem dorthin traut, wo es weh tut.
HAMNET
(Start: 22.01.)
USA 2025 | Regie: Chloé Zhao | 126 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Jessie Buckley, Paul Mescal, Emily Watson, Joe Alwyn
In der Verfilmung des gefeierten Romans von Maggie O’Farrell, die gemeinsam mit der Oscar-prämierten Regisseurin Chloé Zhao auch das Drehbuch verfasste, wird die Geschichte von William Shakespeares Familie erzählt. Aus Sicht seiner empfindsamen Frau Agnes erlebt man, wie sie sich in den großen Barden verliebt und die beiden ein gemeinsames Leben planen. Als ihr einziger Sohn Hamnet im Alter von elf Jahren durch die Pest ums Leben kommt, droht ihre große Liebe zu ersticken. Mitten in dieser furchtbaren persönlichen Tragödie beginnt Shakespeare in tiefer Verzweiflung und Trauer, „Hamlet“ zu schreiben, eines der großen Dramen der Literaturgeschichte.
Der titelgebende Roman von Maggie O’Farrell wurde 2020 veröffentlicht, erhielt euphorischen Kritiken und gewann den britischen Women’s Prize for Fiction sowie den amerikanischen National Book Critics Circle Award.
DIE PROGRESSIVEN NOSTALGIKER
(Start: 22.01.)
B/F 2025 | Regie: Vinciane Millereau | 103 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: Elsa Zylberstein, Didier Bourdon, Mathilde Le Borgne, Maxim Foster, Romain Cottard, Barbara Chanut, Céline Fuhrer, François Pérache, Esteban Delsaut
Ein Familien-Idyll im Frankreich der 1950er Jahre: Michel (Didier Bourdon), mittelmäßig, ist Bankangestellter und Ernährer, seine bessere Hälfte Hélène (Elsa Zylberstein), mit Dauerwelle, aber aufsässig, kümmert sich um Haushalt und Kinder. Das patriarchale Paradies scheint perfekt, bis ein Kurzschluss der gerade eingezogenen Waschmaschine die beiden ins Jahr 2025 katapultiert. Plötzlich sind die Rollen neu verteilt. Während sich Hélène aller Ahnungslosigkeit zum Trotz erstaunlich gut als karriere-intensive Powerfrau schlägt, muss sich Michel als Hausmann im Smart-Home abmühen. Statt Unterwerfungsrhetorik braucht Michel nun Empowerment, Hélène genießt die Freiheit der Emanzipation. Doch die schöne neue Welt hat so ihre Tücken: der virtuelle Sprachassistent ist ein sturer Bock, die Möbel muss man sich selbst zusammenschrauben, der Hundekot wird vom Boden aufgehoben und die eigene Tochter möchte ihre Freundin heiraten. Jetzt reicht es dem entmachteten Familienoberhaupt. Es geht zurück in die gute alte Zeit und zwar sofort! Wenn er nur wüsste, wie man die smarte Waschmaschine auf Zeitrückreise programmiert.
In DIE PROGRESSIVEN NOSTALGIKER ist die Freiheit immer nur einen Flügelschlag von der guten alten Zeit entfernt. Regisseurin Vinciane Millereau beweist ein großartiges Gespür für die Absurditäten unserer Zeit. Mit rotzfrechem Humor, präzisem Sarkasmus und herrlicher Situationskomik nimmt DIE PROGRESSIVEN NOSTALGIKER die Heilsversprechen unserer Gegenwart aufs Korn und erzählt von der wunderbaren Relativität der Geschichte.
DIE STIMME VON HIND RAJAB
(Start: 22.01.)
TN/F 2025 | Regie: Kaouther Ben Hania | 90 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Saja Kilani, Motaz Malhees, Clara Khoury, Amer Hlehel
Am 29. Januar 2024 erreicht die Mitarbeitenden des Palästinensischen Roten Halbmonds ein Notruf aus Gaza: Ein Auto steht unter Beschuss, in dem die sechsjährige Hind Rajab eingeschlossen ist und um Hilfe fleht. Während die Mitarbeitenden versuchen, das Mädchen in der Leitung zu halten, unternehmen sie alles, um sie zu retten. Mit einer Kombination aus gespielten Szenen und den originalen Tonaufnahmen des Notrufs rekonstruiert Regisseurin Kaouther Ben Hania den verzweifelten Rettungsversuch. Ein Film, der nicht nur dokumentiert, sondern einen mit seinem schonungslosen Blick nicht mehr loslässt.
ASTRID LINDGREN
(Start: 22.01.)
S/D 2025 | Regie: Wilfried Hauke | 103 Min. | FSK 12
Dokumentarfilm
Astrid Lindgren, die vor allem durch ihre Kinderbücher wie „Pippi Langstrumpf“, „Michel aus Lönneberga“ und „Ronja Räubertochter“ bekannt wurde, prägte mit ihren Werken Generationen von Leser*innen. Der Dokumentarfilm nähert sich der Autorin auf neue Weise, widmet sich ihren Tagebüchern, die zwischen 1939-1945 entstanden sind und erzählt von der noch unbekannten Astrid Lindgren als Chronistin des Zweiten Weltkriegs.
Die erst 2015 veröffentlichten und in mehr als 20 Sprachen übersetzen Kriegstagebücher von Astrid Lindgren lagen 70 Jahre lang in ihrem Schlafzimmer im Wäscheschrank verborgen. Sie sind eine einzigartige Dokumentation vom Schrecken der Diktatur und des Terrors aus der Sicht einer Mutter und frühen Feministin und appellieren leidenschaftlich an Mitmenschlichkeit, Frieden und Gleichberechtigung.
ACH DIESE LÜCKE, DIESE ENTSETZLICHE LÜCKE
(Start: 29.01.)
D 2025 | Regie: Simon Verhoeven
Darsteller*innen: Bruno Alexander, Senta Berger, Michael Wittenborn
Nach „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ die zweite Verfilmung der autobiografischen Bestseller-Reihe von Joachim Meyerhoff.
Mit 20 wird Joachim unerwartet an der renommierten Schauspielschule in München angenommen und zieht in die Villa zu seinen Großeltern, Inge und Hermann. Zwischen den skurrilen Herausforderungen der Schauspielschule und den exzentrischen, meist alkoholgetränkten Ritualen seiner Großeltern versucht Joachim seinen Platz in der Welt zu finden – ohne zu wissen, welche Rolle er darin eigentlich spielt.