Demnächst

VOM ENDE EINES ZEITALTERS

(ausgesuchte Einzelvorstellungen im Mai)

D 2023 | Regie: Christoph Hübner und Gabriele Voss | 155 Min. | FSK 12
Dokumentarfilm

Was war? Was bleibt? Was kommt?

Alle reden vom Klimawandel. Und dass sich etwas ändern muss. Im Ruhrgebiet geht das Zeitalter der Kohle zu Ende. Schon lange und langsam, als letzte Zeche schließt die Zeche Prosper/Haniel in Bottrop.

Die Geschichte des Ruhrgebiets ist seit 150 Jahren eine Migrationsgeschichte, in deren Kern immer die Frage stand, wie können wir zusammenarbeiten und leben. Die alltägliche Beantwortung dieser Frage stiftete den Menschen damals ihre Identität. Heute fehlt der gemeinsame Arbeitgeber.

Sind die Bewohner*innen des Ruhrgebiets auf der Suche nach einer neuen Identität? Helfen die Industriedenkmäler und Museumsstücke, die auf den ehemaligen Abraumhalten ausgestellt werden? Die weithin leuchtenden Kulturfestivals?

Während man in den 60er Jahren in den Zechen-Siedlungen noch stolz gesagt hat: Wir helfen uns selbst und haben durch Vereine und Brauchtum die Möglichkeit gemeinsam zu gestalten, wartet man heute auf die Politik, oder wendet sich enttäuscht ab, weil zu wenig geschieht.

Die Filmschaffenden Christoph Hübner und Gabriele Voss haben über 40 Jahre die Veränderungen im Ruhrgebiet beobachtet und diejenigen begleitet, deren Leben und Arbeit davon geprägt war. Ein Spagat zwischen allgemeiner Entwicklung und Einzelschicksalen von Menschen. Dabei wird deutlich: Strukturwandel bedeutet nicht nur, dass Zechen schließen und Landschaften rekultiviert werden müssen. Auch der soziale Zusammenhalt der Menschen muss sich neu definieren. Ein Filmprojekt, das aus der Zeit fällt - und doch von ihr erzählt. Ein Film, in dem das Ende noch nicht zu Ende ist und die Zukunft schon begonnen hat.

 

DER KOLIBRI - Chronik einer Liebe

(Start: 16.05.24)

I/F 2023 | Regie: Francesca Archibugi | 126 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Pierfrancesco Favino, Nanni Moretti, Bérénice Bejo, Kasia Smutniak

DER KOLIBRI erzählt die Chronik einer Liebe. In ihrem Zentrum steht Marco Carrera, genannt "der Kolibri". Als Jugendlicher verliebt er sich während eines Urlaubs am Meer in Luisa Lattes. Ihre Liebe wird unerfüllt bleiben, aber Marco sein Leben lang begleiten. Seine Geschichte ist geprägt von Verlust und tragischen Zufällen, aber auch von der absoluten Liebe zu einer Frau, die immer ein Traum bleiben wird, und zu seiner Tochter und Enkelin.

Auf raffinierte Weise schildert der Film Marcos Schicksal, verwebt gekonnt Erinnerungen, pendelt fließend zwischen den Zeitebenen, von den frühen 1970er-Jahren bis in die Gegenwart. Die italienische Regisseurin Francesca Archibugi verfilmte mit DER KOLIBRI den gleichnamigen, prämierten Roman von Sandro Veronesi (erschienen im Zsolnay Verlag / Hanser Literaturverlage). Vor der Kamera: Ein großartiges Schauspielensemble, allen voran Pierfrancesco Favino, Bérénice Bejo und Nanni Moretti. Entstanden ist eine unkonventionelle, entwaffnende und zutiefst berührende Familiengeschichte, wunderschön gefilmt vom preisgekrönten Kameramann Luca Bigazzi (LA GRANDE BELLEZZA).

 

DAS ZIMMER DER WUNDER

(Start: 16.05.24)

F 2023 | Regie: Lisa Azuelos | 95 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Alexandra Lamy, Muriel Robin, Hugo Questel, Xavier Lacaille u.v.a.

Thelmas Leben verändert sich schlagartig als ihr Sohn beim Skaten angefahren wird und ins Koma fällt. Die Ärzte machen ihr wenig Hoffnung, doch Thelma ist entschlossen, Louis zu retten und geht dafür eine völlig verrückte Wette ein. Louis hat „Dinge, die man vor dem Ende der Welt tun sollte" in sein Tagebuch geschrieben und genau diese Teenager-Träume verwirklicht Thelma jetzt für ihn. Sie hofft, dass er, wenn sie ihm anschließend davon erzählt, aus dem Koma aufwacht. Thelma bricht quer durch die Welt zu einer unglaublichen Reise auf, die völlig unerwartet auch ihrem eigenen Leben einen neuen Sinn schenkt. Sie ist wildentschlossen ihren Sohn mit der Macht der Träume und Worte wieder zurück ins Leben zu holen

 

MIT EINEM TIGER SCHLAFEN

(Start: 23.05.24)

A 2024 | Regie: Anja Salomonowitz | 107 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: Birgit Minichmayr, Johanna Orsini, Oskar Haag

Begabtes Kind, verlassene Tochter, entschlossene Frau, einsame Künstlerin, Erforscherin innerer Welten, gefeierte Malerin. Der Film MIT EINEM TIGER SCHLAFEN von Anja Salomonowitz ist ein poetisches Portrait der österreichischen Malerin Maria Lassnig (Birgit Minichmayr). Ein Film über ihre Suche nach ihrem ganz persönlichen, künstlerischen Ausdruck, ihren Kampf in der männlichen Kunstwelt, ihr körperliches Ringen um ihre Malerei, in der sie ihren inneren Schmerz auf die Leinwand bringt. Und dann auch ein Film über ihren großen künstlerischen Erfolg.

MIT EINEM TIGER SCHLAFEN ist ein Lassnig-Biopic mit eigener Form. Die Malerin wird in jedem Alter – egal ob 6, 19, 64 oder 94 Jahre alt – von der Schauspielerin Birgit Minichmayr verkörpert. Sie bewegt sich als ewig gleiche Figur durch die Zeiten.
Als Maria Lassnig, die verlassene Tochter, wenn sie in einem bunt karierten Pullover vor dem Grab ihrer Mutter sitzt und in einer Notiz im Zeichenblock vermerkt: „Sie war nie da. Sie hat dich bei der Großmutter untergebracht und ist weg gewesen.“ Als Maria, die unverstandene Künstlerin, wenn bei einer Ausstellung ihr Bild verhüllt wird und sie es nur leise mit leichtem Seufzer kommentiert. Maria, die stille Denkerin, an deren Ideen sich auch ihr 10 Jahre jüngerer Geliebter Arnulf Rainer (Oskar Haag) bereichert. Maria Lassnig, die selbstbewusste Malerin, wenn sie in einer Galerie die Hängung ihrer Bilder später laut kritisiert.
Birgit Minichmayr ist immer Maria Lassnig; eine künstlerische Übersetzung für den seelischen Zustand der Malerin. Man sagt nämlich über Maria Lassnig, dass sie alterslos war: weise als junges Mädchen und jung geblieben als alte Frau. Es übersetzt auch ihre körperliche Malerei, ihr „von innen heraus die Welt sehen und fühlen“, in eine filmische Sprache. Anja Salomonowitz zeichnet einfühlsam und kreativ ein filmisches, inneres Porträt dieser Ausnahmekünstlerin.
Damit ist dieser Film eigentlich kein Biopic mehr. Er ist eine malerische Beschreibung, wie Erinnerungen und Gefühle in keiner Zeit verankert sind und jederzeit Bilder hervorrufen können.

 

VON VÄTERN UND MÜTTERN

(Start: 23.05.24)

DK 2022 | Regie: Paprika Steen | 97 Min. | FSK 12
Darsteller*innen:
Nikolaj Lie Kaas, Amanda Collin, , Martin Greis-Rosenthal, Lisa Loven Kongsli, Katrine Greis-Rosenthal, Jacob Hauberg Lohmann, Lars Brygmann, Rasmus Bjerg, Line Kruse, Lise Baastrup, Carsten Bjørnlund, Merete Mærkedahl, Mikael Birkkjær

Paprika Steen (DAS FEST, IDIOTEN) schafft eine witzige und intelligente Karikatur der heutigen Elterngeneration und schildert amüsant Kämpfe zwischen Eltern, Lehrer:innen und Rektor:innen. Mit Nikolaj Lie Kaas (DÄNISCHE DELIKATESSEN, ADAMS ÄPFEL), Lisa Loven Kongsli (HÖHERE GEWALT, JUSTICE LEAGUE), Martin Greis-Rosenthal (DER RAUSCH), Amanda Collin (THE PROMISED LAND) u.v.m.

Nachdem ihre Tochter die Schule gewechselt hat, müssen Piv und Ulrik direkt an der berühmten jährlichen Klassenfahrt mit Kindern und Eltern teilnehmen, bei der sie um einen Platz in der Elterngruppe der neuen Klasse kämpfen. Sie werden konfrontiert mit einer festgefahrenen Machtstruktur und dominanten Eltern. Es gilt nun, alle Hürden zu überwinden, um in der Elterngemeinschaft anerkannt zu werden – aber was sind sie bereit, für ihr Kind zu tun?

 

MAY DECEMBER

(Start: 30.05.24)

USA 2023 | Regie: Todd Haynes | 113 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: Julianne Moore, Natalie Portman, Charles Melton, Cory Michael Smith, Elizabeth Yu, Gabriel Chung, Piper Curda, D.W Moffett, Lawrence Arancio

In den 80er Jahren war die Affäre der damals 36-jährigen Gracie (Julianne Moore) und des 13-jährigen Joe (Charles Melton) ein handfester Skandal und ein gefundenes Fressen für die Boulevardpresse. Mehr als 20 Jahre später führen die Beiden ein scheinbar perfektes Vorstadtleben mit netter Nachbarschaft, gepflegtem Garten und drei fast erwachsenen Kindern. Doch ihr häusliches Glück wird gestört, als die berühmte und beliebte Hollywood-Schauspielerin Elizabeth (Natalie Portman) ankommt, um vor Ort für ihre bevorstehende Hauptrolle in einem Film über Gracie zu recherchieren. Während Elizabeth sich in das Alltagsleben von Gracie und Joe einschleicht, kommen die schmerzlichen Fakten der damaligen Ereignisse ans Licht und lassen verschüttete Gefühle wieder aufleben.

Mit MAY DECEMBER liefert Regisseur Todd Haynes („Carol“, „I’m not There“, „Velvet Goldmine“, „Dem Himmel so fern“) ein intrigenreiches und bittersüßes Melodrama. Die beiden fulminant aufspielenden Oscarpreisträgerinnen Natalie Portman und Julianne Moore brillieren in den Hauptrollen.

 

NATHALIE - Überwindung der Grenzen

(Start: 30.05.24)

CH/F 2022 | Regie: Linonel Baier | 84 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: Isabelle Carré, Théodore Pellerin, Tom Villa, Ursina Lardi, Ivan Georgiev, Adama Diop, Elisabeth Owona, Daphne Scoccia

 

Publikumsliebling Isabelle Carré („À la Carte!“, „Weinprobe für Anfänger“) glänzt als entschlossene EU-Beauftragte, die in einem sizilianischen Geflüchtetenlager einen Staatsbesuch organisiert. Ein anspruchsvolles Unterfangen! Nicht zuletzt, weil ihr entfremdeter Sohn vor Ort als Aktivist mitmischt und Kritik an ihr und ihrer Mission übt. Mit feiner Ironie hangelt sich die zartbittere Satire an den Widersprüchen der europäischen Politik entlang und demaskiert ihre Doppelmoral.

Nathalie Adler steht unter Strom! Sie muss den Staatsbesuch von Macron und Merkel in einem Geflüchtetenlager auf Sizilien organisieren – ein PR-Event von ungeheurer Symbolkraft. Doch wer glaubt angesichts der zahllosen Krisen noch an die EU-Familie? Bestimmt nicht Albert, Nathalies lange entfremdeter Sohn, der als Aktivist für eine gemeinnützige Organisation im Camp arbeitet. Ihre unverhoffte Wiederbegegnung wirbelt tief vergrabene Gefühle auf. Denn Nathalie repräsentiert für Albert eine heuchlerische Politik, die sich nicht um die wahren Probleme der Menschen schert. Die Versöhnung der beiden gerät komplizierter als die brisante diplomatische Mission...

 

GOLDA - Israels Eiserne Lady

(Start: 30.05.24)

GB/USA 2023 | Guy Nattiv | 101 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Helen Mirren, Liev Schreiber, Camille Cottin

1973 blickt die ganze Welt auf Israels Premierministerin Golda Meir. Nach dem Überraschungsangriff durch Ägypten und Syrien liegt das Schicksal der Nation in Meirs Händen. Gefangen zwischen dem Wunsch, Blutvergießen zu verhindern, und der politischen Verantwortung gegenüber Israel muss Golda Meir Entscheidungen treffen, von denen unzählige Menschenleben auf beiden Seiten abhängen.
 

In seinem nervenaufreibenden Politthriller beleuchtet der Oscar®-prämierte Regisseur Guy Nattiv ein zutiefst schockierendes Kapitel des Nahost-Konflikts. Oscar®-Gewinnerin Helen Mirren brilliert mit einer überragenden Darstellung als Israels Eiserne Lady.

 

Der aktuell herrschende Konflikt im Nahen Osten ist unbegreiflich und menschenverachtend. Das Leid der Menschen macht uns sehr betroffen.

Wir möchten betonen, dass der Film GOLDA – ISRAELS EISERNE LADY ein Spielfilm ist, der allein die historischen Ereignisse des Jom-Kippur-Krieges von 1973 beleuchtet und lange vor dem gegenwärtigen Krieg entstand. Daher bezieht der Film keinerlei Stellung zu den aktuellen Ereignissen. Vielmehr zeigt er eindringlich, wie die damalige Ministerpräsidentin Golda Meir unter großem politischen Druck komplexe Entscheidungen treffen musste.

 

Filmplakat: Das Klezmer-Projekt

DAS KLEZMER-PROJEKT – Eine Reise auf der Suche nach den Wurzeln jiddischer Musik

(Start: 30.05.24)

A/AR 2023 | Regie: Leandro Koch & Paloma Schachmann | 110 Min. | FSK 0
Dokumentafilm

Eine Reise auf den Spuren der Klezmer-Musik: Vom Hochzeitsritual in Buenos Aires zu aktuellen konzertanten Formen in Europa bis zu den letzten Spuren der jiddischen Musikkultur in der Erinnerung von Roma-Musikern im Grenzgebiet der heutigen Länder Rumänien, Ukraine und Moldau.

Ein jüdischer Hochzeitskameramann, der mit der Religion seiner Familie wenig anfangen kann, verliebt sich (bei einem Hochzeitsdreh) in eine Klezmer-Klarinettistin und erfindet spontan ein Dokumentarfilmprojekt über diese Musik, um Zeit mit ihr zu verbringen.
Das führt sie zusammen auf eine Reise durch Osteuropa auf der Suche nach den verlorenen Klezmer-Melodien, die von den Roma und Sinti bewahrt werden, die vor dem Genozid mit den Juden zusammenlebten.

 

Filmplakat: King´s Land
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KING'S LAND

(Start: 06.06.24)

DK/D/S 2023 | Regie: Nikolaj Arcel | 127 Min. | FSK 16
Darsteller*innen: Mads Mikkelsen, Amanda Collin, Simon Bennebjerg, Kristine Kujath Thorp, Felix Kramer

Im Jahr 1755 ruft der dänische König Frederik V. zur Besiedlung der wilden Heide Jütlands auf. Denn bisher ist es dort niemandem gelungen, der erbarmungslosen Natur die Stirn zu bieten. Der einstige Soldat Ludvig Kahlen hat nichts zu verlieren und will das Niemandsland bezwingen. Doch der machthungrige Gutsherr Frederik De Schinkel erhebt Besitzansprüche auf das Land und versucht, Kahlen mit Geld, Intrigen und Gewalt zum Scheitern zu bringen. Mit unerschütterlicher Entschlossenheit stellt sich Ludvig dem skrupellosen Herrscher ebenso wie der unerbittlichen Natur entgegen. Unterstützung erfährt er dabei ausgerechnet von einer jungen Hausmagd und einem kleinen Mädchen, die seine strenge Fassade durchbrechen und ihn zu einer mutigen Entscheidung bewegen.

KING'S LAND ist ein prächtig ausgestattetes Historiendrama, wie es lange nicht mehr im Kino zu sehen war. In großen Bildern erzählt Nicolaj Arcel dieses fesselnde Epos um Idealismus, Rache und Liebe, das auf dem Filmfest in Venedig seine umjubelte Premiere feierte. In der Hauptrolle brilliert Mads Mikkelsen (DER RAUSCH), der für diese Rolle mit dem Europäischen Filmpreis als Bester Darsteller ausgezeichnet wurde.

 

Filmplakat: Problemista

PROBLEMISTA

(Start: 13.06.24)

USA 2023 | Regie: Julio Torres | 105 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Julio Torres, Tilda Swinton, RZA, Isabella Rossellini, Greta Lee, Catalina Saavedra, James Scully

Manchmal ist der amerikanische Traum alles andere als traumhaft! Die surreale Komödie erzählt von einer irrwitzigen Irrfahrt durch die  Metropole New York City und offenbart den Irrsinn des US-Einwanderungssystems.

Der gutgläubige Twen Alejandro (Julio Torres) ist ein aufstrebender Spielzeugdesigner und hoffnungsloser Träumer. Aufgewachsen in El Salvador, wurde er von seiner künstlerisch begabten Mutter in einer verspielten Fantasiewelt der unbegrenzten Möglichkeiten großgezogen – und ringt nun im vollgemüllten Moloch New York damit, seine außergewöhnlichen Ideen zum Leben zu erwecken.

Als er plötzlich seinen Job verliert und damit sein Visum abzulaufen droht, begegnet Alejandro der exzentrischen Kunstkritikerin Elizabeth (Tilda Swinton), die ihm einen Assistenzposten und im Gegenzug dafür ihre Fürsprache bei der Einwanderungsbehörde anbietet. Und während Alejandro sich fest an diese letzte Chance klammert, seine Träume doch noch wahrzumachen, zerrt Elizabeth ihn immer tiefer herab in den skurrilen Kaninchenbau der US-Metropole und ihrer zahlreichen Tücken.

Mit seinem Spielfilmdebüt präsentiert der vierfach Emmy-nominierte Autor, Regisseur und Hauptdarsteller Julio Torres (Saturday Night Live) ein abstruses Abenteuer in knallbunten Bildern und zeigt auf kreativ-komische Weise auf, wie grotesk und kompliziert die USA für Außenseiter daherkommen können.

Neben ihm darf Oscar®-Gewinnerin Tilda Swinton (Asteroid City, Three Thousand Years of Longing) sich von ihrer schrägsten und extravagantesten Seite zeigen, während in weiteren Rollen u. a. Emmy-Nominee RZA (The Dead Don’t Die) und die Golden-Globe-nominierte Greta Lee (Past Lives) zu sehen sind. Film- und Modeikone Isabella Rossellini (La chimera), mit der Torres bereits an seiner Serie Los Espookys gearbeitet hat, ist darüber hinaus als Erzählerin zu hören.

 

2UNBREAKABLE

(Start: 20.06.24)

D 2024 | Regie:  Maike Conway | 94 Min. | FSK 6
Dokumentarfilm

Joanna, „BGirl Joanna“ und Serhat, „BBoy Said“ verbindet dieselbe Leidenschaft: Breaking. 2024 wird Breaking in Paris olympische Premiere feiern. Joanna und Serhat nutzen die Chance, ihre Kunstform für die Gesellschaft sichtbarer zu machen. Gleichzeitig ist es eine Herausforderung, der Breaking Culture und dem Leistungsgedanken in dem System Olympia gerecht zu werden.

Von der Straße auf die olympische Bühne: In New York wurde in den 1970ern mit Breaking ein neuer Tanzstil geboren. Heute messen sich BBoys und BGirls in Battles, die von einer Jury bewertet werden. Zum ersten Mal in der Geschichte trifft die Breaking Szene auf das olympische System.

Serhat ist bereits im deutschen Bundeskader. Er hat das Breaken schon mit sechs Jahren im Jugendzentrum im Münchner Kieferngarten für sich entdeckt.
Seit 2008 ist Serhat Mitglied der „Sankofa“ Crew. Frei leben und tanzen zu können, ist für Serhat keine Selbstverständlichkeit. Serhat lebt in München und ist auch dort geboren, aber er ist Uigure. Die Familie stammt aus dem autonomen Gebiet Xinjiang im Nordwesten Chinas. Sie floh 1995 über Kasachstan nach Deutschland. Jetzt im deutschen Bundeskader für Olympia trainieren zu können, bedeutet ihm und der Familie viel. Fast jedes Wochenende ist er unterwegs zu einem Battle. Nicht nur für den Kader, auch in der Szene will Serhat weiter präsent sein. Zusätzlich hat er ein Studium begonnen, unterrichtet und verdient Geld mit Tanzauftritten.

Joannas Ziel ist es 2023 in den Deutschen Bundeskader zu kommen, dafür muss sie in Vorentscheiden, sogenannten „Ranking Battles“, möglichst viele Punkte sammeln. Mit 17 wurde sie in der Crew „The Saxonz“ aufgenommen. Sie ist das einzige BGirl in der Crew und trainiert im Landeskader Sachsen.

 

WAS UNS HÄLT

(Start: 20.06.24)

I 2020 | Regie:  Daniele Luchetti | 100 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: Alba Rohrwacher, Luigi Lo Cascio, u.a.

Neapel Anfang der 1980er Jahre. Aldo (Luigi Lo Cascio) hat gerade seine Kinder Anna und Sandro ins Bett gebracht und ihnen eine Gutenachtgeschichte erzählt. Nun steht er in der Küche neben seiner Frau Vanda (Alba Rohrwacher) und gesteht ihr, dass er sie betrogen hat. Vanda verliert den Boden unter den Füssen und weiß nicht, wie sie reagieren soll.
Was bedeutet das für sie und die Kinder?
Dreißig Jahre später leben Vanda (Laura Morante) und Aldo (Silvio Orlando) immer noch zusammen, aber vielleicht haben sie und ihre Kinder, Anna (Giovanna Mezzogiorno) und Sandro (Adriano Giannini) dafür einen hohen Preis gezahlt.

Basierend auf dem Roman «Auf immer verbunden» von Domenico Starnone zeigt Regisseur Daniele Luchetti, wie stark die Bindung der Familie im Guten wie im Schlechten ist – auch wenn die Liebe in neue Richtungen zieht.