Demnächst

IN DIE SONNE SCHAUEN

(Start: 28.08.2025)

D 2025 | Regie: Mascha Schilinski | 149 Min. | FSK 16

Ein abgeschiedener Vierseitenhof in der Altmark. Die Wände atmen seit über einem Jahrhundert das Leben der Menschen, die hier wohnen, ihren Geschmack, ihr Sein in der Zeit. IN DIE SONNE SCHAUEN erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen – Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) – deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse. Alma entdeckt, dass sie nach ihrer verstorbenen Schwester benannt wurde und glaubt, dem gleichen Schicksal folgen zu müssen. Erika verliert sich in einer gefährlichen Faszination für ihren versehrten Onkel. Angelika balanciert zwischen Todessehnsucht und Lebensgier, gefangen in einem brüchigen Familiensystem. Nelly schließlich, die in scheinbarer Geborgenheit aufwächst, wird von intensiven Träumen und der unbewussten Last der Vergangenheit heimgesucht. Als sich ein tragisches Ereignis auf dem Hof wiederholt, geraten die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ins Wanken.

 

WENN DER HERBST NAHT

(Start: 28.08.2025)

F 2024 | Regie: François Ozon  | 102 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Hélène Vincent, Josiane Balasko, Ludivine Sagnier, Pierre Lottin, Garlan Erlos

Michelle verbringt ihren Ruhestand in einem idyllischen Dorf im Burgund ganz in der Nähe ihrer langjährigen Freundin Marie-Claude. Als ihre Tochter Valérie vorbeikommt und Michelle ihr versehentlich giftige Pilze serviert, eskaliert das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen den Frauen. Valérie unterstellt ihrer Mutter Mordabsichten und untersagt ihr jeglichen Kontakt zu ihrem geliebten Enkel Lucas. Michelle stürzt in eine tiefe Depression. Doch dann wird Marie-Claudes Sohn aus dem Gefängnis entlassen – bereit, der besten Freundin seiner Mutter unter die Arme zu greifen.

In herbstlich strahlenden Bildern kredenzt Regie-Ikone François Ozon einen raffinierten Thriller, der bis zum Ende mit Überraschungen aufwartet. Der mit den französischen Schauspielstars Hélène Vincent, Josiane Balasko, Ludivine Sagnier und Pierre Lottin hochkarätig besetzte Film feierte seine Premiere auf dem internationalen Filmfestival in San Sebastian, wo er für das Beste Drehbuch und die Beste Nebenrolle ausgezeichnet wurde. Hélène Vincent ist darüber hinaus als Beste Hauptdarstellerin für den diesjährigen César nominiert.

 

DIE ROSENSCHLACHT

(Start: 28.08.2025)

Preview am Mittwoch, 27.08., 20:15 Uhr, Kamera

Wir begrüßen unsere Gäste mit einem Glas Sekt.

USA 2025 Regie: Jay Roach | 100 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Benedict Cumberbatch, Kate McKinnon, Allison Janney, Olivia Colman, Andy Samberg, Ncuti Gatwa

DIE ROSENSCHLACHT ist die Neuinterpretation des Filmklassikers „Der Rosenkrieg“ von 1989, der auf dem gleichnamigen Roman von Warren Adler basiert. 

Für das Bilderbuchehepaar Ivy (Olivia Colman) und Theo (Benedict Cumberbatch) scheint das Leben wunderbar leicht zu sein: erfolgreiche Karrieren, eine liebevolle Ehe, großartige Kinder. Doch hinter der Fassade ihres vermeintlich perfekten Lebens braut sich ein Sturm zusammen. Als Theos Karriere einen empfindlichen Knick erleidet, nimmt Ivys hingegen steil an Fahrt auf. Zwischen den beiden entzündet sich ein explosives Feuerwerk aus harter Konkurrenz und versteckten Ressentiments...

 

22 BAHNEN

(Start: 04.09.2025)

D 2025 | Regie: Mia Maariel Meyer | 103 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: Luna Wedler, Zoë Baier, Laura Tonke, Jannis Niewöhner, u.v.a. 

basierend auf dem Bestseller-Roman von Caroline Wahl

Tildas (Luna Wedler) Tage sind streng durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, schwimmen, sich um ihre kleine Schwester Ida (Zoë Baier) kümmern – und an schlechten Tagen auch um ihre Mutter (Laura Tonke). Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor (Jannis Niewöhner) taucht auf, der große Bruder von Ivan, den Tilda fünf Jahre zuvor verloren hat. Viktor, der – genau wie sie – immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle…

 

KREATOR - Hate & Hope

(Start: 04.09.2025)

D 2025 | Regie: Cordula Kablitz-Post | 110 Min. | FSK 12
Dokumentarfilm

Für ihre Fans weltweit sind sie Götter, aber ihre Musik scheint vom Teufel besessen – aggressiver, schneller, kompromissloser als andere. Die deutsche Band Kreator hat den Olymp der Thrash-Metal-Szene längst erklommen. Der Film KREATOR – HATE & HOPE erzählt erstmalig die vierzigjährige Geschichte der gefeierten Metaller, von der Gründung als Schülerband 1982 im Ruhrgebiet bis auf die großen internationalen Bühnen der aktuellen Welttournee. Damals wie heute stellen sie sich gegen den Hass und die Abgründe unserer Gesellschaft. Schrille Töne, virtuose Gitarrenriffs und energetische Trommelschläge verarbeiten mit großer Willens- und Schaffenskraft den Aufruhr in unserer Zivilisation. Zwischen Hannah Arendt-Zitaten und kopflosen Leichen entsteht eine gut inszenierte Chaos-Poesie voller Schreckenssymbole. Ein musikalischer Molotow-Cocktail gegen das Böse mit kathartischer Wirkung.

 

U ARE THE UNIVERSE (OmU)

(Start: 04.09.2025)

Premiere am Freitag, 05.09., 20:30 Uhr mit Gästen

UA 2024 | Regie: Pavlo Ostrikov | 101 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Wolodymyr Krawtschuk, Leonid Popadko & Alexia Depicker

Nach der Zerstörung der Erde ist Weltraum-Trucker Andriy Melnyk der letzte Mensch im Universum, bis er dann doch einen Funkspruch von einer französischen Astronautin namens Catherine erhält, die auf einer fernen Raumstation ebenso alleine ausharrt. Entschlossen, sie zu finden, macht er sich auf eine gefährliche Reise.

Mit viel Gefühl, aber auch schwarzem Humor berührt diese ukrainische Antwort auf existenzialistische Science Fiction-Filme wie „2001“, „Solaris“, „Dark Star“ und „Moon“ zeitlose Themen: Sterblichkeit, Einsamkeit, Sehnsucht und ein universelles Bedürfnis nach menschlicher Nähe, die selbst den nihilistischen Schlussakkord aufhellt.

 

HANNAH ARENDT - Denken ist gefährlich

(Start: 11.09.2025)

D/USA 2025 | Regie: Jeff Bieber & Chana Gazit | 86 Min. | FSK 12
Dokumentarfilm

Wir zeigen den Dokumentarfilm bereits 1 Woche vor offiziellem Kinostart.

Nach langer Zeit widmet sich wieder ein Kinofilm der bedeutenden Philosophin Hannah Arendt – Aktivistin, Medienstar und furchtlose Denkerin „ohne Geländer“. Durch Originalzitate aus Arendts Essays und Briefen, vorgetragen von Nina Hoss, sowie atmosphärische Archivaufnahmen entsteht ein intimes Porträt einer Intellektuellen, die trotz Holocaust und Exil nie ihren Stolz verlor. Der Film zeigt, wie Arendt als Jüdin und Widerstandskämpferin die Welt zu verstehen suchte – und warum ihre Gedanken über die Katastrophen des 20. Jahrhunderts direkt zu uns im Hier und Jetzt sprechen.

Hannah Arendt – Aktivistin, Medienstar, Denkerin „ohne Geländer“. Berühmt wurde sie mit ihrer Studie zur Entstehung totalitärer Herrschaft. Umstritten ist sie für ihre Diagnose der „Banalität des Bösen“. Bewundert wird ihr unermüdliches und furchtloses Eintreten für die Freiheit des Denkens und die offene Gesellschaft.

Sie schrieb über die Katastrophen des 20. Jahrhunderts und scheint doch direkt zu uns im Hier und Jetzt zu sprechen.

Ihr Leben ist geprägt von der Erfahrung des Hitlerfaschismus und der Unfassbarkeit des Holocaust. Aber auch die finstersten Zeiten können ihr den Stolz und den Humor nicht nehmen. Als Frau und als Jüdin, als Staatenlose und Widerstandskämpferin, als Fluchthelferin und als Intellektuelle arbeitet sie unermüdlich daran, die Welt, die sie liebt, zu verstehen.

 

HONEY DON'T

(Start: 11.09.2025)

USA 2025 Regie: Ethan Coen | 89 Min. | FSK 16
Darsteller*innen: Margaret Qualley, Aubrey Plaza, Charlie Day, Chris Evans

Sie hat nur zwei Leidenschaften, und eine davon ist Gerechtigkeit! Der fragwürdige Tod eines jungen Mädchens aus Bakersfield erregt den Verdacht der Kleinstadtprivatdetektivin Honey O’Donahue (Margaret Qualley). Ihre Nachforschungen führen sie zu einer Reihe seltsamer Todesfälle, die in Zusammenhang mit einer mysteriösen Kirche stehen...

Die Hauptrollen in der neuen Neo-Noir-Komödie von Kultregisseur Ethan Coen spielen Golden-Globe-Nominierte Margaret Qualley (Drive-Away Dolls, The Substance, Poor Things, Once Upon A Time in Hollywood), Golden-Globe-Nominierte Aubrey Plaza (Emily the Criminal, Operation Fortune, The White Lotus, Ingrid Goes West), Comedian Charlie Day (Kill the Boss, Der Super Mario Bros. Film, It's Always Sunny in Philadelphia) und Action-Star Chris Evans (The Return of the First Avenger, The Avengers, The Gray Man, Lightyear) als dubioser Sektenführer Reverend Drew Devlin.

Mit HONEY DON’T! setzt Coen seine queere B-Movie-Trilogie fort, die er mit Drive-Away Dolls begonnen hat. Das Drehbuch stammt wie schon beim Vorgänger von Coen und seiner Frau Tricia Cooke.

 

KILL THE JOCKEY

(Start: 18.09.2025)

AR,MEX,E,DK,USA 2024 Regie: Luis Ortega | 96 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: Nahuel Pérez Biscayart, Úrsula Corberó, Mariana di Girolamo, Daniel Giménez Cacho

Remo (Nahuel Pérez Biscayart) war einst ein gefeierter Jockey. Doch sein exzessiver Lebensstil und Schulden bei der Mafia drohen sowohl seine Karriere als auch die Beziehung zu seiner Freundin Abril (Úrsula Corberó) zu zerstören. Am großen Tag seines geplanten Comebacks verliert er nach einem schweren Sturz nicht nur das Rennen, sondern auch sein Gedächtnis. Befreit von seiner Vergangenheit, aber mit jeder Menge Stil, irrt er durch die bunten Straßen von Buenos Aires und entwickelt eine neue Identität: Aus Remo wird Dolores. Gangsterboss Sirena ist das jedoch herzlich egal, denn ihn interessiert vor allem sein Geld. Und so setzt seine skurrile Bande alles daran, ihn aufzuspüren. Eine kuriose Verfolgungsjagd nimmt ihren Lauf …

Regisseur Luis Ortega (DER SCHWARZE ENGEL, produziert von Pedro Almodóvar) inszeniert einen surrealen Mix aus Mafia-Thriller und absurder Tragikomödie – irgendwo zwischen Wes Andersons akribischer Ästhetik und Giorgios Lanthimos’ schrägem Existenzialismus. Mit der unverkennbaren Bildsprache von Kaurismäkis Stamm-Kameramann Timo Salminen, den brillanten Performances von Nahuel Pérez Biscayart (PERSISCHSTUNDEN, 120 BPM) und Úrsula Corberó (HAUS DES GELDES, THE DAY OF THE JACKAL) sowie seinem einzigartigen Stil und Humor ist KILL THE JOCKEY eine extravagante Ode an den Neuanfang.

 

MIROIRS NO. 3

(Start: 18.09.2025)

Premiere am Donnerstag, 18.09., 20:00 Uhr

Digitales Live-Filmgespräch mit Regisseur Christian Petzold und den Darsteller*innen Paula Beer, Barbara Auer und Enno Trebs - moderiert von Knut Elstermann

D 2025 Regie: Christian Petzold | 86 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt, Enno Trebs

Wie durch ein Wunder überlebt die Klavierstudentin Laura bei einem Ausflug ins Berliner Umland einen schweren Autounfall. Körperlich unversehrt, aber innerlich aus der Bahn geworfen, kommt sie im Haus von Betty unter, die den Unfall beobachtet hat. Vom ersten Moment an verbindet die beiden Frauen eine tiefe Zuneigung. Laura genießt die mütterliche Fürsorge Bettys, die Arbeit im Garten, die Besuche in der Werkstatt von Bettys Ehemann Richard und ihrem Sohn Max, die gemeinsamen Essen. Es beginnt eine fast unbeschwerte, glückliche Zeit des Zusammenseins, ein Spätsommertraum, dem sich Laura und die Familie nur zu gerne überlassen. Aber da ist etwas, das nicht stimmt, ein tiefer, dunkler Schmerz, der alle vier verbindet und doch unausgesprochen bleibt. Laura spürt, dass sie aus diesem Traum erwachen müssen, um wieder leben und lieben zu können.

 

LEIBNIZ - Chronik eines verschollenen Bildes

(Start: 18.09.2025)

D 2025 Regie:  Edgar Reitz  | 104 Min. | FSK 6
Darsteller*innen: Edgar Selge, Lars Eidinger, Barbara Sukowa, Aenne Schwarz

Im Auftrag der Kurfürstin Sophie von Hannover soll der große Denker Gottfried Wilhelm Leibniz porträtiert werden. Allerdings steht dem Gelehrten ganz und gar nicht der Sinn danach. Während der Sitzungen für das Gemälde entbrennt zwischen dem Philosophen und der jungen Malerin ein leidenschaftlicher Kampf um die Wahrheit in Bild und Abbild, Realität und Kunst.

Mit seinem Leibniz-Porträt kehrt Regielegende Edgar Reitz auf die große Kinoleinwand zurück und widmet sich einem der einflussreichsten Universalgelehrten der Neuzeit. Der auf der 75. Berlinale gefeierte und mit Edgar Selge, Lars Eidinger, Barbara Sukowa und Aenne Schwarz hochkarätig besetzte Film ist ein ebenso kluger wie gewitzter Schlagabtausch zwischen Gelehrten und Künstlern und zeigt dabei die unzähligen Facetten des Gottfried Wilhelm Leibniz.

 

FIORE MIO

(Start: 18.09.2025)

Sondervorstellung am Donnerstag, 02.10., 20:00 Uhr, Kamera im Rahmen der Veranstaltungsreihe Literaturherbst Heidelberg und in der Heidelberger Kinonach.

Digitales Live-Filmgespräch mit Regisseur und Bestseller-Autor Paolo Cognetti

I 2025 Regie: Paolo Cognetti | 83 Min. | FSK 0
Dokumentarfilm

Nach dem internationalen Erfolg von „Acht Berge“, kehrt Autor Paolo Cognetti mit seinem ersten Film als Regisseur zurück in die Kinos. Ein filmisches Denkmal an die Schönheit der Natur und ihre heilende Kraft.

FIORE MIO lädt den Zuschauer zu einer meditativen Reise durch atemberaubende alpine Landschaften ein. In Begleitung seines unzertrennlichen Hundes Laki kehrt der Schriftsteller Paolo Cognetti an den Schauplatz von „Acht Berge“ zurück, um einen Dokumentarfilm zu drehen, der eine Liebeserklärung an „seinen“ Monte Rosa ist, und um Menschen zu treffen, die in den Bergen nicht nur eine Heimat, sondern auch einen wahren „Ort der Gefühle“ gefunden haben.

Im Sommer 2022, als Italien unter einer Dürre leidet, wird Cognetti zum ersten Mal Zeuge des Versiegens der Quelle in der Nähe seines Hauses in Estoul, einem kleinen Dorf am Fuße des Monte Rosa. Dies ist der Anstoß für eine Reise durch die Berge, die ihm lieb und teuer sind, und erzählt eine kollektive und doch intime und zutiefst menschliche Geschichte über Landschaften, die dazu bestimmt sind, zu verschwinden oder sich für immer zu verändern.

 

SOLIDARITY

(Start: 25.09.2025)

Premiere am Mittwoch, 24.09., 19:00 Uhr in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung.

anschl. Gespräch mit Regisseur David Bernet + weiteren Gästen

D/CH 2025 Regie: David Bernet | 90 Min. | FSK 12
Dokumentarfilm

Solidarität ist eines der wertvollsten Prinzipien menschlicher Gemeinschaften – und zugleich ein zutiefst widersprüchliches. Sie kann als universeller Anspruch verstanden werden, sich um alles Lebendige zu kümmern, aber sie kann sich auch in eine Kraft der Ausgrenzung oder gar in einen Aufruf zu bestialischer Gewalt verwandeln.

Die Protagonist:innen dieses Films sind Profis in der solidarischen Arbeit. Sie sind keine First Responder, sondern Menschen, die tief im humanitären System der „globalen Solidarität“ arbeiten. Sie agieren auf unterschiedlichen Ebenen, in regionalen Graswurzelstrukturen bis in den höchsten Ebenen der Vereinten Nationen:

Eine Menschenrechtsaktivistin und eine Migrationsberaterin in Polen, Vertreter*innen des UNHCR (Flüchtlingshilfswerk der UNO) in Genf, sowie ein Philosoph in Beirut zeigen uns die hellen wie die dunklen Seiten der Solidarität. Der Film führt uns von der Migrationskrise an der belarussisch-polnischen Grenze über die Fluchtbewegung aus der Ukraine direkt nach der russischen Invasion schließlich in den Solidaritätsclash im Nahen Osten, wo die humanitären Menschenrechte ins Wanken geraten sind.

„Globale Solidarität“ ist eine Errungenschaft der Weltgemeinschaft als Lehre aus den Zerstörungen des Zweiten Welktriegs und seitdem ein kompliziertes und sensibles Menschheitsprojekt. Muss diese Solidarität heute in einer Welt voller Krisen und Katastrophen neu erfunden werden?

 

Das Tiefste Blau

DAS TIEFSTE BLAU

(Start: 25.09.2025)

MEX,NL,RCH,BR 2025 Regie: Gabriel Mascaro
Darsteller*innen: Denise Weinberg, Rodrigo Santoro, u,a,

Die 77-jährige Tereza (DENISE WEINBERG) lebt in einer kleinen Industriestadt im Amazonasgebiet. Eines Tages erhält sie die offizielle Anweisung der Regierung, in eine Seniorenkolonie in einer entlegenen Gegend zu ziehen. Hier sollen die Alten ihre letzten Jahre „genießen“, während die junge Generation sich voll und ganz auf Produktivität und Wirtschaftswachstum konzentrieren kann. Doch Tereza widersetzt sich. Sie begibt sich auf eine Reise immer weiter hinein in das Amazonasgebiet, durch die Nebenflüsse und den Dschungel. Einen letzten Wunsch will sie sich erfüllen, bevor man ihr die Freiheit nimmt. Einen letzten Wunsch, der Tereza verändern und ihr Leben in eine neue Richtung lenken wird.

 

HOME IS THE OCEAN

(Start: 25.09.2025)

Sondervorstellung am Sonntag, 05.10., 11:00 Uhr, Kamera - Digitales Live-Filmgespräch mit Regisseurin Livia Vonaesch

CH 2025 Regie: Livia Vonaesch | 94 Min. | FSK 0
Dokumentarfilm

Der Regisseurin ist ein intimes, kurzweiliges Porträt über eine Familie gelungen, deren außergewöhnlicher Lebensentwurf stets aufs Neue beeindruckt. (St. Galler Tagblatt)

In der Unendlichkeit des Meeres hat eine achtköpfige Familie ihr Zuhause gefunden.

Seit 25 Jahren segeln der Klimatologe Dario Schwörer und seine Frau Sabine mit ihren Kindern über die Weltmeere. Gemeinsam halten sie Vorträge, fischen mit Schulen Plastik aus dem Meer und entnehmen Wasserproben. Privatsphäre existiert nicht, jedes Crewmitglied muss Verantwortung übernehmen. Doch das Heranwachsen der Kinder bringt neue Herausforderungen und Zweifel. Ein Langzeitporträt über sieben Jahre zwischen den Kontinenten, in dem die konventionellen Normen von Erziehung, Bildung, Heimat und Sicherheit in Frage gestellt werden. Bis ein Sturm die Schwörers zwingt, ihre Lebensentscheidungen und Familienkonstellation zu überdenken...

 

MARIA REICHE: Das Geheimnis der Nazca-Linien

(Start: 25.09.2025)

F/D 2025 Regie: Damien Dorsaz
Darsteller*innen: Devrim Lingnau, Olivia Ross, Guillaume Gallienne

Peru in den 1930er Jahren: Während sich in Europa der Faschismus ausbreitet, verdient sich die junge Dresdnerin Maria Reiche (Devrim Lingnau) als Mathematiklehrerin in der Hauptstadt Lima. Doch ihre wahre Berufung wartet weiter südlich der kosmopolitischen Metropole, in der Wüste von Nazca. Der französische Archäologe Paul (Guillaume Gallienne) überredet Maria, für ihn einige Schriftstücke zu übersetzen, von denen er sich Hinweise auf ein uraltes Kanalsystem in der Gegend erhofft. Stattdessen stoßen sie mitten in der staubigen Einsamkeit auf eines der größten Rätsel der Menschheitsgeschichte: gigantische, mit mathematischer Präzision in den Sand gescharrte Linien und Figuren, die Maria sofort in ihren Bann ziehen...

 

NUR FÜR EINEN TAG

(Start: 02.10.2025)

F 2025 Regie: Amélie Bonnin | 98 Min. | FSK 0
Darsteller*innen: Juliette Armanet, Bastien Bouillon, François Rollin, Tewfik Jallab, Dominique Blanc

Als die junge, ehrgeizige Köchin Cécile kurz vor der Erfüllung ihres Lebenstraums zu ihrer chaotischen Familie in die französische Provinz zurückkehren muss, gerät ihr perfekt durchgeplantes Leben gehörig ins Wanken – für einen Tag, der alles verändern könnte.

 

 

 

AMRUM

(Start: 09.10.2025)

D 2025 Regie: Fatih Akin | 93 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Jasper Billerbeck, Laura Tonke, Lisa Hagmeister, Kian Köppke, Lars Jessen, Detlev Buck, Jan Georg Schütte

Amrum, Frühjahr 1945. Seehundjagd, Fischen bei Nacht, Schuften auf dem Acker – nichts ist zu mühsam oder gefährlich für den zwölfjährigen Nanning,
um seiner Mutter in den letzten Kriegstagen auf der Insel zu helfen, die Familie zu ernähren. Mit dem ersehnten Frieden kommen aber völlig neue Konflikte. Nanning muss lernen, seinen eigenen Weg zu finden.

 

 

 

JANE AUSTEN UND DAS CHAOS IN MEINEM LEBEN

(Start: 16.10.2025)

F 2024 Regie: Laura Piani | 94 Min. | FSK 0
Darsteller*innen: Camille Rutherford, Pablo Pauly, Charlie Anson, Annabelle Lengronne, Liz Crowther, Alan Fairbairn, Lola Peploe, Alice Butaud, Roman Angel

Agathe (Camille Rutherford), jung, hübsch und hoffnungslos alleinstehend, arbeitet in einer Buchhandlung und hat eine Jane-Austen-Romanempfehlung für alle Lebensfragen. Wenn sie nicht gerade den Eroberungsgeschichten ihres besten Freundes Félix (Pablo Pauly) lauschen muss, träumt sie davon, selbst Schriftstellerin zu werden. Als Félix die ersten Kapitel ihres Romans bei einem Schreibwettbewerb einreicht und Agathe einen Aufenthalt in der "Jane Austen Writers'Residency" gewinnt, muss die unbeholfene Mittdreißigerin ihre Komfortzone verlassen. Auf dem lauschig-historischen Landsitz soll ihr Liebesroman zwischen Teekränzchen und intellektuell stimulierendem Austausch weiter Form annehmen. Doch nicht nur die spuckfreudigen Lamas im anliegenden Garten erweisen sich als Stimmungskiller. Der romantische Kuss, den Félix Agathe kurz vor ihrer Abreise aufgedrückt hat, sorgt für reichlich gefühlige Verwirrung und eine echte Schreibblockade. Zu allem Überfluss haust sie in der Schriftstellerresidenz Tür an Tür mit dem gutaussehenden, aber versnobten Oliver (Charlie Anson), seinerseits Ur-Ur-Ur-Ur-Großneffe von Jane Austen und alles andere als ein Connaisseur von Herzschmerzliteratur. Die beiden können sich auf den Tod nicht ausstehen - und doch kreuzt das Schicksal ihre Wege immer wieder. Ehe Agathe sich versieht, steckt sie selbst mittendrin in einem modernen Jane-Austen-Roman - zwischen Stolz, Vorurteil und vielleicht doch der ganz großen Liebe.

Basierend auf dem besten Roman, den Jane Austen nie geschrieben hat: JANE AUSTEN UND DAS CHAOS IN MEINEM LEBEN ist eine feinsinnige und lebensnahe Komödie mit Verstand und Gefühl, Sinn und Sinnlichkeit, an der auch die ikonische Großmeisterin bestimmt ihre Freude gehabt hätte. Mit pointiertem Witz und viel Herz erzählt Regisseurin Laura Piani vom literarischen Ursprung moderner Liebeswirren und schafft Feel-Good-Kino in Perfektion, das ganz und gar verzaubert.

 

ZIRKUSKIND

(Start: 16.10.2025)

D 2025 Regie: Julia Lemke, Anna Koch | 86 Min. | FSK tba
Dokumentarfilm

Santino ist ein Zirkuskind. Sein Zirkus zieht mit den Tieren und Wohnwagen durchs Land – heute hier, morgen dort. Zuhause ist für ihn kein Ort, sondern seine Familie. Zu dieser gehören nicht nur seine Eltern Angie und Gitano und sein Bruder Giordano, sondern auch unzählige Onkel und Tanten, Cousinen und Cousins und ganz besonders sein Uropa Ehe!
“Opa Ehe” ist einer der letzten großen Zirkusdirektoren Deutschlands und erzählt Santino wilde Geschichten aus seinem langen Zirkusleben. Vom prachtvollen Elefantenbullen Sahib, seinen eigenen ersten Schritten als Clown und dem “Feeling der Freiheit”, für das es sich lohnt, alle Strapazen in Kauf zu nehmen.
An Santinos 11. Geburtstag stellt Ehe die Frage, was Santino denn in der Manege einmal zeigen will. Weil auch er, Santino, müsse etwas zu ihrer Gemeinschaft beitragen. Doch wie findet man das nur heraus?
ZIRKUSKIND erzählt aus dem Leben der letzten Nomaden Deutschlands – vom Aufwachsen mit der Großfamilie und Tieren und einem Leben ohne Netz und doppelten Boden, frei wie ein Vogel. Ein dokumentarisches Roadmovie mit Animationen über die Kraft von Zugehörigkeit und Gemeinschaft.

 

AI WEIWEIS TURANDOT

(Start: 16.10.2025)

I/USA 2025 Regie: Maxim Derevianko | 77 Min. | FSK 0
Dokumentarfilm

Ai Weiweis Turandot dokumentiert das Regiedebüt des renommierten chinesischen Künstlers in Puccinis Oper am Opernhaus Rom. Der Film zeigt, wie Weiwei seine einzigartige künstlerische Vision und seinen Aktivismus in die Inszenierung einfließen lässt – ein besonders treffendes Projekt für einen Künstler, der mit seinen provokativen Werken Autoritäten herausfordert und sich für Menschenrechte einsetzt. Im Zentrum der Oper steht die tyrannische Prinzessin Turandot, die ihre Bewerber mit Rätseln auf die Probe stellt – oder sie zum Tode verurteilt. Auch ein Jahrhundert nach seiner Uraufführung bleibt das Werk von zeitloser Relevanz und spiegelt die zentralen Themen von Weiweis Kunst wider.

 

Das Verschwinden des Josef Mengele

DAS VERSCHWINDEN DES JOSEF MENGELE

(Start: 23.10.2025)

D/F 2025 Regie: Kirill Serebrennikov | 135 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: August Diehl, Friederike Becht, Dana Herfurth

Buenos Aires, 1956. Unter dem Namen Gregor lebt Josef Mengele, der ehemalige KZ-Arzt von Auschwitz, im Exil. Unterstützt durch ein Netzwerk aus Sympathisanten und finanziert von seiner Familie, gelingt es ihm über Jahre hinweg, der internationalen Justiz zu entkommen. Der Film folgt Mengeles Fluchtweg von Argentinien über Paraguay bis nach Brasilien, wo er zuletzt unter falscher Identität in São Paulo lebt. Er ist gealtert, einsam, krank. Als ihn sein erwachsener Sohn Rolf aufspürt, kommt es zu einem letzten, stummen Aufeinandertreffen zwischen den Generationen.

DAS VERSCHWINDEN DES JOSEF MENGELE basiert auf dem preisgekrönten Roman von Olivier Guez und zeichnet ein schonungsloses Bild von Ideologie, Verdrängung, Verantwortung und einer Gesellschaft im Schatten ihrer Vergangenheit.

 

STILLER

(Start: 30.10.2025)

D 2024 Regie: Stefan Haupt | 99 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Albrecht Schuch, Paula Beer, Max Simonischek, Marie Leuenberger, Stefan Kurt, Sven Schelker u.v.a.

Bei einer Zugreise durch die Schweiz wird der US-Amerikaner James Larkin White an der Grenze festgenommen. Der Vorwurf: Er sei der vor sieben Jahren verschwundene Bildhauer Anatol Stiller, der wegen seiner Verwicklung in eine dubiose politische Affäre gesucht wird. White bestreitet seine Schuld und beharrt darauf, nicht Stiller zu sein. Um ihn zu überführen, bittet die Staatsanwaltschaft Stillers Frau Julika um Hilfe. Aber auch sie vermag ihn nicht eindeutig zu identifizieren, in Erinnerungen wird aber mehr und mehr die Beziehung des Ehepaars offengelegt. Auch der Staatsanwalt hat eine überraschende Verbindung zu dem Verschwundenen. Was ist damals genau passiert und wer ist Stiller wirklich?

Max Frisch‘ Roman „Stiller“ erschien 1954 im Suhrkamp-Verlag, er wurde bis heute millionenfach verkauft und in 34 Sprachen übersetzt. „Stiller“ war für Max Frisch der Durchbruch als Romanschriftsteller und wurde mit renommierten Literaturpreisen wie dem „Großen Schillerpreis“ der „Schweizerischen Schillerstiftung“ oder dem „Wilhelm-Raabe-Preis“ ausgezeichnet. Ebenso wurde der Roman in die in die „ZEIT-Bibliothek der 100 Bücher“ aufgenommen. Max Frisch (1911-1991) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, neben „Stiller" sind vor allem seine Werke „Homo Faber" und „Mein Name sei Gantenbein" bekannt.

 

Sorda - Der Klang der Welt

SORDA - Der Klang der Welt

(Start: 30.10.2025)

E 2025 Regie: Eva Libertad | 99 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: Míriam Garlo, Álvaro Cervantes, Elena Irureta, Joaquín Notario

Ángela ist gehörlos, Héctor hörend, ein junges Paar, fröhlich und verliebt, um so mehr, als sie ihr erstes Kind erwarten. Ona soll es heißen, ein Mädchen. Doch je näher der Tag der Geburt rückt, desto unruhiger wird Ángela. Wie soll sie sich um Ona kümmern in einer Welt, die nicht für sie gemacht ist?  Wird Ona hören wie Héctor oder sein wie sie? Ihre kleine, beschützte Welt, die sich Ángela und Héctor geschaffen haben, bekommt Risse. Sie müssen es noch einmal versuchen. In der Welt, wie sie ist und wie sie sein könnte.

Aufmerksam und ungeschönt, zärtlich und immer auf Augenhöhe mit seinen Protagonist:innen erzählt Autorin und Regisseurin Eva Libertad von der ungeahnten Herausforderung, als gehörlose Frau ein Kind in einer Welt voller Barrieren zu bekommen, von Begegnungen und Missverständnissen, Respekt und Verschiedenheit, von Liebe und Zerreißproben. Sorda – Der Klang der Welt wurde u.a. mit dem Publikumspreis im Panorama der Berlinale und als Bester Film des Filmfestivals Seattle ausgezeichnet, die selbst gehörlose Miriam Garlo als Ángela und Álvaro Cervantes als Héctor gewannen die Schauspielpreise des Filmfestivals Málaga.