kommende Sondervorstellungen
Exhibition on Screen: MICHELANGELO - Liebe und Tod
kommende Sondervorstellungen in der Kamera - jeweils Matinée um 11:30 Uhr
Sonntag, 15.06. | Sonntag, 22.06.
Kunstfilmreihe "Exhibition On Screen" - Wir bringen die Kunst international führender Museen und Galerien nach Heidelberg.
Die spektakulären Skulpturen und Gemälde Michelangelos scheinen uns bestens vertraut zu sein – aber was wissen wir wirklich über diesen Titanen der Renaissance? Michelangelos Genie ist offensichtlich in allem, was er berührt hat. Wunderschöne und unterschiedlichste Werke wie die überragende David-Statue, die bewegende Pietà in der Peterskirche oder auch sein Meisterwerk, die Decke der Sixtinischen Kapelle, machen uns auch heute noch sprachlos.
Michelangelo: Liebe und Tod umspannt seine gesamten 88 Lebensjahre und unternimmt eine filmische Reise durch die Ausstellungsräume Europas, durch die großen Kapellen und Museen von Florenz, Rom und dem Vatikan, um mehr zu erfahren über das bewegte Leben dieses legendären Mannes, über sein Verhältnis zu den Menschen um ihn herum und über sein unglaubliches künstlerisches Vermächtnis.
Expertenkommentare, atemberaubende Bilder und Michelangelos eigene Worte ermöglichen uns bei diesem Film einen neuen Blick auf einen Künstler, dessen Lebensleistung und Genie in jedem seiner Werke gefeiert werden.
Bildhauer, Maler, Architekt, Dichter, Genie.
Erfahren Sie, warum Michelangelo zweifelsohne einer der größten Künstler aller Zeiten ist.
O BROTHER, WHERE ART THOU? (engl. OmU)
Vortrags- und Filmreihe in Kooperation mit dem Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg im Sommersemester 2025
Termin: 16.06., 19:00 Uhr
Vortrag: Prof. Dr. Kai Trampedach
USA 2000 | Regie: Ethan & Joel Coen | 107 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: George Clooney, John Turturro, Charles Durning, John Goodman, Holly Hunter
Als zweiten Film der 3. Staffel "Antike im Film" zeigen wir O Brother, Where Art Thou?. Auch wenn in dem Werk der Coen-Brüder die Südstaaten der USA im Jahr 1937 den historischen Hintergrund der Handlung bilden, deutet der deutsche Untertitel ‚Eine Mississippi-Odyssee‘ jedoch an, dass hier mehr Antikes dahintersteckt, als es zunächst den Anschein haben mag. Der von George Clooney gespielte Trickster Ulysses Everett McGill ist der Heros einer kongenialen Transposition der Odyssee Homer’s in die Landschaft am Mississippi, welcher der Spagat zwischen antikem Vorbild und modernem Setting nicht zuletzt dank eines großartigen Blues- und Bluegrass-Soundtracks meisterhaft gelingt – denn gleichzeitig kommt auch die amerikanische Kulturgeschichte hier nicht zu kurz.
In die Parallelen, Anspielungen und antiken Vorbilder wird ein Vortrag von Prof. Dr. Kai Trampedach (Seminar für Alte Geschichte, Heidelberg) einführen.
IM PRINZIP FAMILIE
Sondervorstellung am Dienstag, 17.06., 20:15 Uhr
bei uns zu Gast: Regisseur Daniel Abma
D 2024 | Regie: Daniel Abma | 91 Min. | FSK 0
Dokumentarfilm
In einem Haus am Ufer eines idyllischen Sees, umgeben von dichten Wäldern, arbeiten drei Erzieher*innen im Schichtdienst in einer Wohngruppe. Die Kinder nennen sie Herr Wagner, Frau Wagner und Herr Gerecke. Kochen, waschen, einkaufen und die Kinder mit dem Kleintransporter zur Schule und Freizeitaktivitäten zu bringen, gehört ebenso zu ihrem Alltag, wie zuhören, trösten, auf dem Sofa kuscheln, Filmabende und Gute-Nacht-Geschichten vorlesen. Die Betreuer*innen wollen keine Ersatzeltern sein, und dennoch zeigen, wie sich ein familiäres Miteinander anfühlen kann.
Alle fünf Kinder, die hier leben, vereint vor allem eines: der Wunsch eines Tages nach Hause zurückzukehren. Dafür setzen sich die Erzieher*innen unermüdlich ein: sie sprechen mit Vormund, Eltern und Jugendamt, dokumentieren, organisieren, setzen gemeinsam Ziele und treffen Verabredungen – und sind nicht selten darüber enttäuscht, dass diese nicht eingehalten werden. Das erinnert an einen Kampf gegen Windmühlen, an den Grenzen eines überforderten Systems.
Was früher das Dorf war, ist heute der komplexe Apparat der Kinder- und Jugendhilfe. Spätestens seit der Pandemie gilt das Berufsfeld als systemrelevant, und dennoch bleibt die besondere wie herausfordernde Arbeit der Fachkräfte, ihr engagierter Einsatz zum Wohl der Kinder, meist unsichtbar. IM PRINZIP FAMILIE gewährt über ein Jahr lang einen intimen Einblick in den Alltag der Kinder- und Jugendhilfe und richtet den Fokus auf die Menschen im Hintergrund, die Tag für Tag daran arbeiten, den Kindern das zu geben, was sie am meisten brauchen: Geborgenheit und jemanden, der auf ihrer Seite steht.
VORTEX (franz. OmU)
Vortrags- und Filmreihe in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte und dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg im Sommersemester 2025
unterstützt durch das SFB-Teilprojekt C04 „Visuelle Chiffren von Heimat in Bildender Kunst, Literatur und Film“
Termin: 18.06., 19:30 Uhr
Gespräch mit Sascha Rothbart
F 2021 | Regie: Gaspar Noé | 142 Min.
Ein altes Ehepaar, er Filmjournalist, sie Psychoanalytikerin, lebt seit Jahrzehnten zusammen in einer Pariser Altbauwohnung. Nach vielen gemeinsam erlebten Jahren lässt das Gedächtnis der Frau rapide nach, sodass sie den Alltag kaum noch meistern kann, während ihr Mann noch aktiver im Leben steht. Angesichts ihres unterschiedlichen Zustands werden sie mit der Erkenntnis konfrontiert, für sich allein sterben zu müssen. Eine intime, behutsame Studie des altersbedingten Verfalls und der Gewissheit über die Unausweichlichkeit des Todes, die durch die detaillierte Abbildung des Alltags eine große Nähe erzeugt. Indem der Film weitgehend mit Splitscreen arbeitet, macht er die Vereinzelung der Hauptfiguren plastisch greifbar. (filmdienst.de)
HEIDI - Die Legende vom Luchs
Kinderkino-Preview am Sonntag, 22.06., 14:00 Uhr, Kamera
D/B/E 2025 | 80 Min. | FSK 0 | Altersempfehlung: folgt
Die temperamentvolle Heidi lebt bei ihrem grummeligen Großvater Alm-Öhi in einer zurückgezogenen Berghütte in den Schweizer Alpen. Heidi hat Ferien und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre Freundin Clara beim Urlaub an der Ostsee zu besuchen. Doch der Fund eines einsamen und verletzten Luchs-Kätzchens ändert ihre Pläne: Das Luchs-Junge muss dringend zurück in die Berge zu seiner Familie! Ohne Großvaters Wissen kümmert sich Heidi liebevoll um ihren neuen kleinen Freund. Wenn nur nicht der geldgierige Geschäftsmann Schnaittinger wäre, der in der wunderschönen Berglandschaft ein großes Sägewerk errichten möchte und Fallen für die Luchse aufgestellt hat. Nun ist es an Heidi und ihrem besten Freund Peter, nicht nur das süße Luchs-Junge und seine Familie, sondern auch die Dorfgemeinschaft und die heimische Natur, die sie so liebt, zu retten.
NO OTHER LAND (OmeU)
Mo, 23.06., 20:00 Uhr
discussed by Silvia Steininger (Max-Planck-Institute for Comparative Public Law and International Law)
N/PS 2024 | Director: Basel Adra, Yuval Abraham, Rache Szor & Hamdan Ballal | 96 Min. | FSK 16
Documentary
No Other Land tells the story of a Palestinian activist who teams up with an Israeli investigative journalist. Together, they fight against Israel's settlement policies, which displace Palestinians on the West Bank daily, leaving them homeless. The film portrays Palestinian activism and emphasizes how the spirit of activism is passed down from generation to generation. Over several years, an Israeli-Palestinian film collective - comprising two Palestinian and two Israeli filmmakers - documented the injustices faced daily by Palestinians in the West Bank, culminating in the dramatic developments of autumn 2023.
VENA
Psychoanalyse & Film am Mittwoch, 25.06.25, 20:00 Uhr
Mutterschaft zwischen Crystal Meth, Bindungssehnsucht, Hoffnung und Resignation
vorgestellt von Daniel Nakhla und Edeltraud Tilch-Bauschke
D 2024 | Regie: Chiara Fleischhacker | 120 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Emma Nova, Paul Wollin, u.v.a.
Jenny liebt ihren Freund Bolle, mit dem sie ein Kind erwartet. Was für andere das größte Glück bedeutet, löst in Jenny ambivalente Gefühle aus, denn das Leben hat ihr zuvor viel zugemutet. Sie ist mit der Justiz und dem Jugendamt aneinandergeraten und ihre Beziehung mit Bolle leidet zunehmend unter der Drogenabhängigkeit der beiden. Als ihnen die Familienhebamme Marla zugewiesen wird, reagiert Jenny zunächst abweisend. Doch wider Erwarten verurteilt Marla sie nicht, sondern sieht sie als den Menschen, der sie im Kern ist. Jenny beginnt, Marla zu vertrauen. Allmählich fasst sie den Mut, sich ihren Ängsten zu stellen und Verantwortung zu übernehmen – für das neue Leben in ihr, aber vor allem für sich selbst.
Nach ihrem eigenen, preisgekrönten Drehbuch gelingt Chiara Fleischhacker ein bemerkenswertes Spielfilmdebüt voller emotionaler Wucht, Hoffnung und Zärtlichkeit. Neuentdeckung Emma Nova spielt phänomenal an der Seite des nicht minder beeindruckenden Paul Wollin.
WO DIE LIEBE HINFÄLLT
Kurzfilmreihe: Shorts Attack! am Sonntag, 29.06.
7 Filme in 83 Minuten – mit deutschen Untertiteln
Zudem zeigen wir den Mai-Gewinner-Film vorab.
Liebe hat viele Geschlechter, sie zeigt sich im Karottenbeet, kommt am Politischen nicht vorbei und schlägt auch mal um in ihr Gegenteil. Bei Liebesverlust verwandelt sich eine Heldin in eine Katze, Speed-Dating ist auch bei Animationsfiguren beliebt, und im Garten der Nonnen gedeiht im Beet ein knackiger Bursche.
Am Ende gibt es ein Online-Voting. Zudem stimmen wir per "Applaus-O-Meter" für den Heidelberger Lieblings-Kurzfilm des Monats. Den Monatssieger zeigen wir jeweils im folgenden Monat bei den Shorts Attack! als Eröffnungsfilm.
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Plus Bonusfilm SIGNS OF LOVE der studentischen Hochschulgruppe Filmkreis Heidelberg - Zusammen Filme machen
Das Filmteam wird zum Q&A vor Ort sein.
Der Studentische Filmkreis Heidelberg bietet allen Filmbegeisterten die Chance, eigene Ideen filmisch umzusetzen! Egal ob Kamera, Ton, Schnitt, Schauspiel, Drehbuch oder Organisation.
SIGNS OF LOVE (11:00 Minuten)
Eine wechselhafte Beziehung. Wald, Wasser, Sonne. Und alles, was danach passiert.
DER LETZTE KAISER
am Dienstag, 01.07.25
GB/F/I 1987 | Regie: Bernardo Bertolucci | 160 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: John Lone, Joan Chen, Peter O'Toole, Ruocheng Ying, Victor Wong, Dennis Dun, Ryûichi Sakamoto, Maggie Han, Ric Young, Vivian Wu, Cary-Hiroyuki Tagawa, Richard Vuu, Tijger Tsou, Wu Tao
Der dreijährige Pu Yi wird 1908 auf Befehl der Witwe des Kaisers in die Verbotene Stadt gebracht. Das Kind wird zum Kaiser gekrönt und wächst von der Außenwelt abgeschirmt in einem goldenen Käfig auf. 1500 Diener stehen ihm stets zur Verfügung. Sie verfolgen jeden seiner Schritte und werden für Untaten an seiner Stelle bestraft. Außerhalb der verbotenen Stadt entmachtet die Revolution den Kaiser, aber innerhalb der Palastmauern bleibt alles beim Alten. Mit 18 Jahren betritt Pu Yi zum ersten Mal die Außenwelt. Als Soldaten in die Verbotene Stadt eindringen, flüchtet er in die japanische Botschaft...
Als erste westliche Produktion erhielt "Der letzte Kaiser" eine Drehgenehmigung für die Verbotene Stadt. Rund 19.000 Statisten waren an den Dreharbeiten beteiligt, allein für die Krönungsszene des Kaisers ließ Bertolucci 10.000 Komparsen in historischen chinesischen Kostümen aufmarschieren. Der bildgewaltige Monumentalfilm wurde mit insgesamt neun Oscars®, zwei Britisch Academy Awards, einem César und vier Golden Globes ausgezeichnet.
KEIN LAND FÜR NIEMAND - Abschottung eines Einwanderungslandes
Sondervorstellung in Kooperation mit Sea-Eye e.V. am Mittwoch, 02.07., 20:00 Uhr
Gespräch mit den Filmemachern Max Ahrens & Maik Lüdemann - Moderation: Sea-Eye e.V.
Eintritt frei. Wir freuen uns über freiwillige Spenden an Sea-Eye e.V.
D 2025 | Regie: Max Ahrens, Maik Lüdemann | 106 Min.
Dokumentarfilm
Europa zieht die Mauern hoch – mitten in einer humanitären Katastrophe.
Der Dokumentarfilm „Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes“ beleuchtet die drastischen Folgen der europäischen Abschottungspolitik und die Rolle Deutschlands in diesem Paradigmenwechsel.
Während sich Deutschlands Asyl- und Migrationspolitik zunehmend von humanitären Grundsätzen entfernt, eskaliert die Lage an den Außengrenzen der EU. Die Dokumentation “Kein Land für Niemand” begleitet eine Rettungsmission im Mittelmeer, zeigt die katastrophalen Zustände in Lagern für Geflüchtete und gibt Menschen eine Stimme, die den lebensgefährlichen Weg nach Europa überlebt haben.
Gleichzeitig blickt der Film auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland: Ein erstarkender Rechtspopulismus prägt den Diskurs, Flucht und Migration wird zunehmend kriminalisiert, und humanitäre Hilfe gerät unter Druck. Deutschland gibt hier immer wieder den Takt vor und Europa zieht nach. Durch exklusive Interviews mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und politischen Entscheidungsträger*innen hinterfragt „Kein Land für Niemand“ die aktuellen Narrative über Flucht und Migration und beleuchtet die Mechanismen, mit denen Angst und Populismus die politische Agenda bestimmen. Wie konnte es so weit kommen? Und welche Alternativen gibt es zu einem Europa, das sich immer weiter abschottet?
Ein Film über eine Krise, die weit mehr ist als eine Debatte über Grenzen – sondern eine über Menschlichkeit, Verantwortung und die Zukunft Europas.
Das Regie-Duo, bestehend aus Max Ahrens und Maik Lüdemann, lernte sich 2014 im Filmstudium kennen. „Kein Land für Niemand“ ist ihr gemeinsames Langfilm-Debüt. Maik ist Regisseur und Kameramann und drehte für Firmen und gemeinnützige Organisationen prämierte Kino-, TV-, und Social-Media-Werbung. Für seine Dokumentation „Minden Replying" begab sich Maik 2016 auf einen Rettungseinsatz im Mittelmeer und erlebte das Ausmaß der Katastrophe an Europas Grenzen erstmals hautnah. Max ist Autor, Regisseur und Kulturwissenschaftler. Im Rahmen seines Studiums beschäftigte er sich mit den ideologischen, gesellschaftlichen und sozialen Zusammenhängen rund um das Thema Migration und Flucht und spezialisierte sich auf die Erforschung filmischer Darstellung von Trauma.
“Als wir 2022 mit der Arbeit an dem Film angefangen haben, hatten wir keine Ahnung, was uns in den nächsten drei Jahren bevorstehen würde. Wir wollten andere, hoffnungsvollere und konstruktivere Perspektiven auf das Thema Migration finden, die über wiederkehrende Silvester-und Freibaddebatten hinausgehen. Dann wurde der Film und wir mitgerissen von einem historischen Rechtsruck. „Kein Land für Niemand“ ist jetzt die Bilanz unserer ziemlich intensiven Reise durch das Zeitgeschehen und dokumentiert die migrationspolitische Wende, die wir gerade erleben. Wir möchten damit zu anderen, komplexeren und menschenfreundlicheren Migrationsdebatten beitragen und anregen, die Hoffnung machen auf eine lebenswerte Zukunft für alle.”
Die Umsetzung des Films wurde durch ein Förderbündnis ermöglicht, an dem folgende Organisationen beteiligt waren: Sea Watch, United4Rescue, Pro Asyl, German Doctors, Mennonitisches Hilfswerk und Sea Eye.
COPA 71
Sondervorstellung am Freitag, 04.07., 19:00 Uhr, Kamera
Einführung von Rebecca Smith zur Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland und Heidelberg.
Rebecca Smith ist Fußballdozentin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Sportpsychologie am Institut für Sport und Sportwissenschaft - Universität Heidelberg
Anschließend um 21:00 Uhr: Live-Übertragung: Deutschland - Polen (erstes Spiel des deutschen Teams bei der EM)
GB 2023 | Regie: Rachel Ramsay und James Erskine | 91 Min. | FSK 0
Dokumentarfilm
August 1971: Mexico City ist Austragungsort für ein riesiges Fußballspektakel, bei dem Teams aus England, Argentinien, Mexiko, Frankreich, Dänemark und Italien aufeinandertreffen. Über 100.000 Fans verwandeln das historische Azteca-Stadion Spiel für Spiel in einen Ort der Begeisterung, das Fernsehen berichtet durchgehend. Die Atmosphäre erinnert an die größten Momente der internationalen Fußballgeschichte. Aber dieses Turnier ist anders als alles, was es vorher gab, denn auf dem Platz sind ausschließlich Frauen. Es handelt sich um die Copa ’71, die erste inoffizielle Frauenfußball-WM. Von der FIFA und den nationalen Fußballverbänden abgelehnt, wurde dieses historische Ereignis aus den Annalen des Fußballs verdrängt. Doch nun erinnert ein Dokumentarfilm an dieses Turnier, das über zehn Jahre vor der ersten offiziellen Frauenfußball-Weltmeisterschaft stattfand, und rückt die Spielerinnen der damaligen Zeit, die charismatischen Pionierinnen ihrer Sportart, endlich ins Rampenlicht.
SAVE OUR SOULS
Sondervorstellungen in Kooperation mit Seebrücke Heidelberg am Sonntag, 06.07., 11:00 Uhr, Gloria
und am Mittwoch, 25.06., 19:00 Uhr, Karlstorkino
F 2024 | Regie: Jean-Baptiste Bonnet | 91 Min. | FSK 12
Dokumentarfilm
Im Mittelmeer kreuzen sich die Wege von Menschen, die auf eine neue Zukunft hoffen, und den Seenotretter:innen der „Ocean Viking“. Sechs Wochen lang begleitet Regisseur und Fotograf Jean-Baptiste Bonnet ihre bewegende Reise. Mit eindringlichen Bildern zeigt er die geduldige Wachsamkeit der Crew, die Anspannung bei jeder Rettung und die Momente der Hoffnung, wenn das Schiff endlich einen europäischen Hafen erreicht. Doch es sind vor allem die Stimmen der Geretteten, die berühren – ihre Geschichten von Flucht, Verlust und Sehnsucht nach Sicherheit. Bonnets Kamera fängt diesen besonderen Ort zwischen Gefahr und Hoffnung in ruhigen, eindrucksvollen Bildern ein – ein zeitloser Raum vor den Toren Europas.
CLEOPATRA (engl. OmU)
Vortrags- und Filmreihe in Kooperation mit dem Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg im Sommersemester 2025
Termin: 07.07.2025, 19:00 Uhr
Vortrag: Dr. Wolfgang Havener
USA 1962 | Regie: Joseph L. Mankiewicz | 243 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Elizabeth Taylor, Richard Burton, Rex Harrison, Pamela Brown, George Cole
Zum Abschluss unsere Reihe "Antike im Film" gibt es auch dieses Semester wieder einen echten Klassiker des Sandalenfilms: Joseph Mankiewicz‘ Cleopatra, mit Elizabeth Taylor und Richard Burton in den Hauptrollen, der eine der wohl berühmtesten und schillerndsten Persönlichkeiten der Antike in den Vordergrund stellt: die ptolemäische Königin und letzte Pharaonin Ägyptens, Kleopatra VII. Philopator. Die Produktion des damals teuersten Filmes aller Zeiten war von Problemen und Skandalen – die stürmische außereheliche Affäre zwischen Taylor und Burton, die später einander zweimal heirateten, war da noch das geringste Problem – geprägt und brachte 20th Century Fox an den Rand des Ruins. Dennoch wurde der bildgewaltige, opulente Monumentalfilm ein Publikumserfolg und entwickelte sich zum größten Kassenschlager des Jahres. Mit nahezu vier Stunden ist Cleopatra ein nicht nur an Laufzeit herausragender Vertreter der antiken Spielart des Monumentalfilms, der zugleich das Ende einer filmhistorischen Ära einleitete.
Vor dem Film gibt es eine historische Einführung von Dr. Wolfgang Havener (Seminar für Alte Geschichte, Heidelberg)
E.1027 - Eileen Gray und das Haus am Meer (OmU)
Vortrags- und Filmreihe in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte und dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg im Sommersemester 2025
unterstützt durch das SFB-Teilprojekt C04 „Visuelle Chiffren von Heimat in Bildender Kunst, Literatur und Film“
Termin: 09.07., 19:30 Uhr
Gespräch mit Elisabeth Bohnet
CH 2024 | Regie: Beatrice Minger | 89 Min.
Im Jahr 1929 baute die irische Designerin Eileen Gray zusammen mit dem Architekturredakteur Jean Badovici ein Refugium an der Côte d’Azur. Das „E. 1027“ genannte Haus ist ein avantgardistisches Meisterwerk. Einige Jahre später malte der Architekt Le Corbusier ohne Grays Zustimmung großflächige Fresken auf die weißen Wände und veröffentlichte Fotos davon, was für die Architektin einen Akt des Vandalismus darstellte. Der feministisch perspektivierte Film begibt sich in Form von Reenactments auf eine Reise in die Gedankenwelt der Künstlerin und hebt dabei auch auf gegensätzliche Ideen von Wohnen und Raum ab. [...] Sie deutete den Raum an erster Stelle über seine taktilen Beziehungen zum Körper: „Das Haus ist … eine Hülle, die einen sanft umgibt, vor der Umwelt schützt. Das Haus ist auch unsere Verlängerung, unsere spirituelle Erweiterung, unsere Befreiung. Das Haus ist ein Körper.“ (filmdienst.de)
„Eine atemberaubend schöne und filmische Dokufiktion.” CPH:DOX
SEP RUF - Architekt der Moderne
Sondervorstellung am Sonntag, 13.07., 11:00 Uhr, Gloria
In Kooperation mit der Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammergruppe Heidelberg, und thematischer Einführung durch Till Schweizer
D 2025 | Regie: Johann Betz | 101 Min. | FSK 0
Dokumentarfilm
Architektur für eine neue Republik – das filmische Porträt des Visionärs hinter dem Kanzlerbungalow und dem Deutschen Pavillon der Expo 1958.
Der Dokumentarfilm nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine visuelle Reise durch das Werk eines der bedeutendsten deutschen Architekten des
20. Jahrhunderts. Sep Ruf (1908–1982) schuf mit lichtdurchfluteten, offenen Gebäuden eine Architektur, die Natur und Mensch in Einklang bringt – modern, elegant und ihrer Zeit voraus.
Ein besonderes Anliegen Sep Rufs war es, mit offenen, transparenten Bauten Architektur und Natur zu verbinden und neue Formen des Wohnens und Arbeitens zu ermöglichen. Damit hat er die Wahrnehmung Deutschlands in der Nachkriegsarchitektur entscheidend geprägt. Mit diesem Dokumentarfilm über einen Visionär der Architektur, dürfen sich Liebhaber von Architektur und Kino auf aufregende Bilder freuen.
Der Film zeigt seine bekanntesten Bauten in beeindruckenden Bildern: den Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel (mit Egon Eiermann), den ikonischen Kanzlerbungalow in Bonn, die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, die Neue Maxburg in München und viele mehr. Viele dieser Werke sind heute denkmalgeschützt. Interviews mit Zeitzeugen, Architekturexperten und Wegbegleitern lassen zusammen mit den architektonischen Bildern eine Hommage an Sep Ruf entstehen. Ein atmosphärischer, vielschichtiger Film über einen Visionär, der in München erst sehr spät Anerkennung erhielt, international jedoch längst gefeiert wurde.
2 Short Films: SOLIDARITY CRIME | GRANICA
Mo, 14.07., 20:00 Uhr
discussed by Tom Sparks (Just Access e.V.)
SOLIDARITY CRIME
CH / E / AR / I / F / MA 2022 | Director: Nicolás Braguinsky Cascini, Juan Pablo Aris Escarcena | 55 Min. | OmeU
Can humanitarian aid be punishable? It seems so. Across Europe, civilians face heavy fines and, in some cases, decades of imprisonment. Their problem: They provided humanitarian aid at Europe's external borders and are being prosecuted for it. The documentary filmed in 14 cities in five different countries follows those who are doing what they believe is right and necessary: not abandoning people on the run. For them, solidarity is a human right. A film that raises the question: What is the state of our democratic values in the EU when humanity is criminalized?
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GRANICA
D 2023 | Director: Joshua Neubert | 20 Min. | OmeU
Autumn 2021. Forest ranger Oliwia lives with her husband in the highly militarized exclusion zone between Poland and Belarus. At night, she sets out food and water at the edge of the forest for refugees fighting for their lives. She hasn't met anyone yet – until Hamid stands outside her window. Her decision to help him entangles her in a tragic battle with a system that punishes humanity.
MEMOIREN EINER SCHNECKE
Preview am Mittwoch, 23.07.
AUS 2024 | Regie: Adam Elliot | 95 Min. | FSK 12
Animationsfilm
Die enthusiastische Schneckensammlerin und Liebesromanleserin Grace Pudel erzählt rückblickend die Geschichte eines Lebens, das es nicht immer gut mit ihr gemeint hat. Nach dem Tod ihrer Mutter wachsen Grace und ihr Zwillingsbruder Gilbert bei ihrem querschnittsgelähmten, alkoholkranken Vater auf. Als auch dieser überraschend verstirbt, werden die Geschwister voneinander getrennt und in verschiedene Pflegefamilien gesteckt. Während Gilbert am anderen Ende von Australien den Grausamkeiten einer fanatisch-religiösen Familie ausgesetzt ist, zieht sich Grace immer mehr in ihr Inneres zurück – genau wie ihre geliebten Schnecken. Erst durch die Freundschaft mit Pinky, einer exzentrischen älteren Dame voller Lebensfreude, schöpft sie wieder Hoffnung und erkennt, wie schön das Leben trotz all seiner Härte sein kann.
Dem australischen Regisseur und Oscar®-Preisträger Adam Elliot ist nach seinem gefeierten Debüt „Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?“ erneut ein bittersüßes, in aufwendiger Stop-Motion-Technik hergestelltes Meisterwerk voller liebenswert-skurriler Charaktere gelungen. In seinem neuen Knetanimationsfilm für Erwachsene, erzählt Elliot einfühlsam, melancholisch und bisweilen düster, aber auch hoffnungsvoll und mit viel Humor von den Höhen und Tiefen des Lebens.
REISEFIEBER
Kurzfilmreihe: Shorts Attack! am Sonntag, 27.07.
8 Filme in 85 Minuten – mit deutschen Untertiteln
Zudem zeigen wir den Juni-Gewinner-Film vorab.
Abenteuer und Action: Eine Fliege fliegt Flieger, die einen zieht es nach Malle, andere an die Ostsee, es geht mit den Kindern nach Afrika und mit Hund ans Meer. Seniorinnen mischen eine Kleinstadt auf, ein Sommercamp wird zur Herausforderung und Paddeln gerät turbulent.
Am Ende gibt es ein Online-Voting. Zudem stimmen wir per "Applaus-O-Meter" für den Heidelberger Lieblings-Kurzfilm des Monats. Den Monatssieger zeigen wir jeweils im folgenden Monat bei den Shorts Attack! als Eröffnungsfilm.

WILMA WILL MEHR
Premiere am Dienstag, 29.07., 19:00 Uhr
bei uns zu Gast: Regisseurin Maren-Kea Freese
D 2025 | Regie: Maren-Kea Freese | 112 Min. | FSK 0
Darsteller*innen: Fritzi Haberlandt
Elektrikerin, Maschinistin, Obst-Expertin, Optimistin: Wilma (Fritzi Haberlandt) ist eine Frau mit vielen Talenten, zahllosen Zertifikaten und palettenweise Enttäuschungen. Bis Ende der 90er-Jahre hat sie im Lausitzer Braunkohlerevier gelebt. Als aber ihr Mann mit einer anderen Frau splitterfasernackt Spaghetti kocht und ihr der Job im Baumarkt gekündigt wird, verlässt Wilma fluchtartig ihre Heimat Richtung Wien. Mit Mitte 40 muss sie hier quasi bei Null anfangen und landet schnell auf dem Handwerkerstrich. Bald schon repariert sie sich durch den Wiener Speckgürtel, landet in einer linken Bohemian-WG, wird Fachfrau für Reparaturen aller Art und sogar Lehrerin in einer Traditions-Tanzschule. Zwischen Walzer und Elektro-Installationen entdeckt Wilma ein Gefühl, das sie längst vergessen hatte: verliebt sein, glücklich sein, die aufgeregte Hoffnung auf etwas Neues. Hineingeworfen in die Unsicherheiten einer Zukunft, in der alles möglich ist, wird Wilma ein anderer Mensch.
WILMA WILL MEHR ist eine charmante, einfühlsam beobachtete und mit schrägem Humor erzählte Tragikomödie, die ebenso genau in der Wirklichkeitsdarstellung ist wie sie in ihrer hoffnungsvollen und berührenden Melancholie optimistisch bleibt.
Statement der Regisseurin Maren-Kea Freese
Frauen, die aufbrechen, unterwegs sind, ins Driften kommen, aber weitermachen, um immer wieder den eigenen Platz neu für sich auszuloten, beschäftigen mich mein Leben lang.In den 80ern zog ich nach West-Berlin, in eine Querstraße zur Berliner Mauer. Neue Freiheit mit Begrenzung.
Dann die Erfahrung der Maueröffnung, der Zusammenbruch der DDR und ich fragte mich: Wie gestaltet sich die neue Freiheit - aber auch Wozu und Wohin? Welche überlebensnotwendigen Entscheidungen mussten getroffen werden, um sich immer wieder neu zu erfinden? Was blieb dabei auf der Strecke?
Schon lange hat mich die Selbstverständlichkeit beeindruckt, mit der sich Frauen in der Industrie der DDR in technischen Berufen behaupteten. Sie schienen ein anderes Frauenbild zu leben. Wie waren sie und wie ging es ihnen in einer Zeit, in der so viele gewohnte Strukturen wegbrachen? Aus vielen Gesprächen mit ehemaligen Industrie-Arbeiter*innen aus dem Bergbau der „Energie-Region“ Lausitz über ihre existentiellen Erfahrungen in der Nachwendezeit, Recherchen in der Region und in Wien, das in der Zeit häufig von ostdeutschen Arbeitsmigrant*innen als Fluchtpunkt gewählt wurde, entstand schließlich WILMA, meine Protagonistin und ihre „Forschungsreise in eigener Sache“. Bei vielen Begegnungen funkelte immer wieder eine ele-
mentare und universelle Kraft auf, die ich als „Wilmas Freiheits-Energie“ bezeichne: die Kraft des Einzelnen, etwas zu tun oder auch zu lassen, weiter zu suchen aber sich selbst treu zu bleiben – mit passender Werkzeugtasche oder ohne – aber mit Neugier und einer offenen Haltung den Menschen, der Welt und sich selbst gegenüber.
Mein Film spielt in einer Umbruchszeit, in der viele Weichen gestellt wurden. Hoffnung und Desillusionierung. Wilmas Weg, als Skizze eines Neuanfangs, ist eine Suchbewegung ins Heute und Morgen, Ende offen.