Literaturherbst 2025
Wir freuen uns sehr auf die Kooperation mit dem Literaturherbst Heidelberg.
Das Gesamtprogramm ist auf literaturherbstheidelberg.de zu finden.
Kommende Veranstaltungen in Gloria und Kamera:
FIORE MIO
Sondervorstellung am Donnerstag, 02.10., 20:00 Uhr (ital. OmU), Kamera im Rahmen der Veranstaltungsreihe Literaturherbst Heidelberg und in der Heidelberger Kinonacht.
In Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg.
Einführung von Theresa Klemm (Romanisches Seminar der Universität Heidelberg)
Das ursprüngliche Filmgespräch mit Paolo Cognetti muss aus privaten Gründen leider entfallen.
I 2025 | Regie: Paolo Cognetti | 83 Min. | FSK 0
Dokumentarfilm
Nach dem internationalen Erfolg von „Acht Berge“, kehrt Autor Paolo Cognetti mit seinem ersten Film als Regisseur zurück in die Kinos. Ein filmisches Denkmal an die Schönheit der Natur und ihre heilende Kraft.
FIORE MIO lädt den Zuschauer zu einer meditativen Reise durch atemberaubende alpine Landschaften ein. In Begleitung seines unzertrennlichen Hundes Laki kehrt der Schriftsteller Paolo Cognetti an den Schauplatz von „Acht Berge“ zurück, um einen Dokumentarfilm zu drehen, der eine Liebeserklärung an „seinen“ Monte Rosa ist, und um Menschen zu treffen, die in den Bergen nicht nur eine Heimat, sondern auch einen wahren „Ort der Gefühle“ gefunden haben.
Im Sommer 2022, als Italien unter einer Dürre leidet, wird Cognetti zum ersten Mal Zeuge des Versiegens der Quelle in der Nähe seines Hauses in Estoul, einem kleinen Dorf am Fuße des Monte Rosa. Dies ist der Anstoß für eine Reise durch die Berge, die ihm lieb und teuer sind, und erzählt eine kollektive und doch intime und zutiefst menschliche Geschichte über Landschaften, die dazu bestimmt sind, zu verschwinden oder sich für immer zu verändern.

220 Jahre Heidelberger Romantik – Ein besonderer Romantik-Abend
Sonderveranstaltung am Freitag, 10.10., 20:00 Uhr, Gloria
mit Veronika Haas (Literaturherbst Heidelberg), Matthias Paul (Freier Theaterverein Heidelberg), Jutta Wagner (DAI Heidelberg), Brigitte Becker (Klavier), Barbara R. Grabowski (Gesang)




„Was machen Sie? Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen.“
Heidelberg wurde mit der Romantik zum bis heute viel besungenen Sehnsuchtsort, dass selbst Goethe einst kein Zimmer mehr im Hotel seiner Wahl erhielt. „Heidelberg ist selbst eine prächtige Romantik“, schwärmt Eichendorff, „als gäbe es nichts Gemeines auf der Welt“. Dichtung oder Wahrheit? Heidelberg war für die hier lebenden oder auch nur durchreisenden Dichter vieles. Heidelberg war Dolce Vita am Neckar: Hegel schwärmt von Knallwürstchen, Jean Paul preist das Bier und möchte im Rausch nackt auf einem Pferd reiten, Brahms rühmt Zwölfeierpfannkuchen in Ziegelhausen, während Eichendorff sich prompt eine Diät verordnet, als er beim Baden im Neckar befürchtet, im Vergleich zu anderen Studenten keine gute Figur zu machen. Indes waren die Anreise oder die Fahrt mit der Kutsche durch die Stadt nicht selten gefährlich, weshalb Knigge in Heidelberg einen Elchtest für Kutschen erfindet und nebenbei zum Retter der ersten Tramperin der Postkutschenzeit wird. Die einen schwärmen von Heidelberg, andere beklagen die hohen Preise, schon Lessing verprasste – verliebt in eine Heidelbergerin – verzweifelt Geld beim Lottospiel. Und die Frauen der Romantik – wie Bettina von Arnim, Sophie Mereau (verheiratete Brentano) und Clara Schumann – wagen einen epochemachenden Schritt: Sie emanzipieren sich durch Schreiben und eigene Kompositionen und beginnen, fernab vom häuslichen Herd „das Leben auf sich regnen zu lassen“ (Rahel Varnhagen). Manch eine Romantikerin, wie Karoline von Günderrode, verliert tragisch ihr Herz an einen verheirateten Professor, von dem Heidelberger vornehm sagen, er sei nur „von zweifelhafter Schönheit“, und manch eine Heidelbergerin wird von romantischen Dichtern mit gebrochenem Herzen zurückgelassen, wie die Küferstochter Katharina Förster, deren Liaison mit Eichendorff zu einem berühmten Gedicht und Lied der Romantik führte: „In einem kühlen Grunde“.
Ein besonderer Romantik-Abend, der Heidelberg im 19. Jahrhundert in all seinen Facetten lebendig macht, mit vielen unbekannten, ernsten wie humorigen Vorfällen aus Heidelbergs poetisch-musikalischer Stadtgeschichte und mit Kompositionen von Bettina von Arnim, Robert und Clara Schumann.
220 Jahre Heidelberger Romantik – 220 Jahre literarische Geschichte des Gloria-Kinos
An welchem Ort ließen sich 220 Jahre Heidelberger Romantik glänzender feiern als dort, wo sie ihre Geburtsstunde hat: im heutigen Gloria-Kino, in dem sich Anfang des 19. Jahrhunderts der Verlag „Mohr und Zimmer“ befand. Hier erschien nicht nur Brentanos und Arnims berühmte Liedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“, die bis heute weltweit Komponisten inspiriert, bei „Mohr und Zimmer“ veröffentlichten zahlreiche bedeutende Romantiker ihre Schriften. Im gleichen Gebäudekomplex waren eine Buchhandlung, ein literarischer Mittagstisch und eine nahezu legendäre Lesegesellschaft angegliedert, bei welcher Romantiker wie Arnim, Brentano und Görres selbst mit ihren eigentlichen „Erzfeinden“, den Anhängern der Klassik, munter und freundschaftlich „Topfschlagen“ spielten. 1817 geht Karl Baedeker, dessen Name heute längst eine Weltmarke ist, bei Mohr in die Lehre, und auch der „badische Baedeker“, wie der Heidelberger Professor und ambitionierte Reiseschriftsteller Aloys Schreiber genannt wird, ist in der Hauptstraße 146 häufig Gast. Die literarische Geschichte des heutigen Gloria-Kinos setzt sich fort bis 1935, als Hermann Lenz als Student ein Zimmer über dem Vorführraum bewohnt und seine Eindrücke aus Heidelberg in „Andere Tage“ verarbeitet.
WHAT A FEELING
Sondervorstellung am Samstag, 01.11., 16:00 Uhr, Gloria
Literaturherbst-Special: Caroline Peters "Ein anderes Leben"
Wir verlosen unter den Kinogästen zwei Exemplare des Romans „Ein anderes Leben“.
A 2024 | Regie: Kat Rohrer | 110 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Caroline Peters, Proschat Madani, Anton Noori, Gohar Nurbachsch, Nicole Ansari-Cox, Allegra Tinnefeld, Heikko Deutschmann, Rafael Haider, Barbara Spitz, Petra Morzé, Joseph Lorenz, Ines Kratzmueller, Adriane Gradziel
An ihrem Hochzeitstag bekommt die Wiener Ärztin Marie Theres ein besonderes Geschenk von ihrem Mann präsentiert: Er will sich von ihr trennen! Zur Nervenberuhigung greift Marie Theres erstmal zum Glas. Ziemlich betrunken stolpert sie in Bigis Lesbenbar und trinkt dort mit der bindungsscheuen Stammkundin Fa einfach weiter. Am nächsten Morgen kann sie sich nur noch daran erinnern, dass Fa sie nach Hause gebracht hat. Aber haben sie danach auch…? Jedenfalls bekommt sie die aufregende Frau nicht mehr aus dem Kopf. Eine stürmische Romanze nimmt ihren Lauf, von der sich selbst Marie Theres’ spießiger Freundeskreis und Fas persische Mama mitreißen lassen.
In der warmherzigen lesbischen Rom-Com „What a Feeling“ von Kat Rohrer glänzen Caroline Peters und Proschat Madani als zwei Frauen, die erst in der Mitte des Lebens zueinander finden – aber dann so richtig. Es geht um Selbsterkenntnis, den Mut zum Neuanfang und um Entscheidungen, die sich richtig anfühlen, ganz egal, was die anderen denken oder sagen. What a Feeling!


Aus familiären Gründen müssen die Veranstaltungen mit Tom Belz am Sonntag, 28.09. leider entfallen und auf 2026 verschoben werden.
Tom Belz „Do what you can’t”
Sonderveranstaltungen am Sonntag, 28.09., Kamera
Kinderlesung: „Kleiner Löwe, großer Mut“
Lesung, Vortrag und Film: „Do what you can’t” (Lesung) und “Mbuzi Dume – Starke Ziege” (Film)
Eine Kooperation von Literaturherbst Heidelberg, Gloria-Filmkunsttheater, Bergfilmfestival Heidelberg und „Vorlesen Vermittelt Vielfalt“
Mit acht Jahren verliert Tom Belz sein linkes Bein durch Knochenkrebs. Doch sein ungebremster Lebensmut und sein starker Wille helfen ihm, selbst die größten Hürden zu nehmen, auch den Kilimandscharo, den höchsten Gipfel Afrikas – auf einem Bein und mit zwei Krücken. „Lass Dir von niemandem einreden, dass Du etwas nicht kannst“, sagt Tom Belz, „wenn Du etwas wirklich willst, dann mach es. Do what you can´t!“. Tom Belz hat seine inspirierende Lebensgeschichte und seinen Aufstieg auf den Kilimandscharo sowohl in einem hinreißenden Kinderbuch „Kleiner Löwe, großer Mut“, das Buch des Jahres im ganzjährigen Literaturherbst-Projekt „Vorlesen Vermittelt Vielfalt“, als auch in dem Film “Mbuzi Dume – Starke Ziege” und dem Bestseller Buch „Do what you can’t“ verarbeitet.