Antike im Film

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Vortrag und Film im Sommersemester 2024

Kooperation mit dem Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg

montags, 19:00 Uhr

Filme wie ‚Gladiator‘ und ‚Ben Hur‘, aber auch Serien wie ‚Barbarians‘ und ‚Rome‘ vermitteln spezifische Bilder der Antike, die einerseits wirkmächtig und prägend für unsere Vorstellung von der Vergangenheit sind: In ihnen wird die Antike vor unseren Augen wieder lebendig. Andererseits begegnen uns in diesen Filmen im Gewand antiker oder antikisierender Kostüme und vor mehr oder weniger historischen Kulissen moderne Fragen und Diskurse. Oft stecken dahinter Allegorien auf die eigene Gesellschaft, die sich in der Antike widerspiegelt. Neben der Frage danach, inwieweit die jeweiligen Darstellungen der antiken Realität – soweit wir sie mit wissenschaftlichen Methoden rekonstruieren können – entsprechen, wollen wir diskutieren, wie viel Moderne in die Antike hineinkonstruiert wird und welche zeitgenössischen Vorstellungen auf der Leinwand wiederzuerkennen sind.

Die Reihe zeigt im Sommersemester eine Auswahl von Klassikern und neueren Vertretern des Genres.

 

 

Filme der Reihe:

 

Filmplakat: Hail, Caesar

HAIL, CAESAR!

Termin: 15.07.2024, 19:00 Uhr
Vortrag: Prof. Dr. Kai Trampedach

GB/USA 2016 | Regie: Joel Coen, Ethan Coen

FBW - Filmbewertung: Prädikat besonders wertvoll

Das Hollywood der 50er Jahre ist eine Fabrik, die Träume produziert. Und wie in jeder anderen Fabrik gibt es auch in Hollywood hier und da kleine und große Problemchen. Das weiß auch Eddie Mannix. Er ist bei einem der großen Studios als universeller „Problemlöser“ angestellt und ist so den ganzen Tag damit beschäftigt, zickige Diven zu besänftigen, neugierige Klatschreporterinnen abzuwehren und anspruchsvolle Regisseure in ihre Schranken zu weisen. Eigentlich hat Eddie die Sache ganz gut im Griff. Doch dann wird auf einmal der große Star Baird Whitlock vom Set eines Monumentalfilms entführt. Die Entführer nennen sich die „Zukunft“ und fordern 2 Millionen Dollar. Nun ist guter Rat teuer, denn keiner darf erfahren, was wirklich vor sich geht. Ein Ablenkungsmanöver muss her. Doch Eddie muss feststellen: In der Traumfabrik eine glaubhafte Illusion herzustellen, ist leichter gesagt als getan. In Form einer Hommage zelebriert der neue Film der Coen-Brüder das klassische Genrekino der 1940er und 1950er Jahre. Keine Standardsituation und kein Starklischee, das hier nicht parodiert und persifliert wird. Da gibt es den Westernhelden, der in seiner darstellerischen Leistung etwas begrenzt daher kommt, aber dennoch vom Studio zu einem Imagewechsel hin zum Charakterdarsteller gezwungen wird. Da gibt es das „American Sweetheart“, das alle auf der Leinwand verzaubert – und das hinter den Kulissen flucht wie ein Kesselflicker und Ehen sammelt wie andere Socken. Und da gibt es den großen Star, der die Leinwand gottgleich beherrscht, der aber ansonsten über wenig Tiefe und charakterlichen Ausdruck verfügt.

Es ist dem stargespickten Ensemble (unter anderem George Clooney, Josh Brolin, Tilda Swinton, Scarlett Johansson und Ralph Fiennes) in jeder Minute anzusehen, welch großen Spaß allen das Spiel mit den Konventionen und den ironischen Brechungen derselben bereitet. Angesprochene Themen wie die Kommunistenverfolgung der McCarthy-Ära oder auch der Konflikt zwischen Film und Religion als Zensor verleihen der Farce eine weitere tiefergehende Dimension. All diese Aspekte vereinen die Coens auf wunderbar verspielte Weise, ohne jemals zu verleugnen, dass es der Zuschauer hier mit einem Kino der Attraktionen zu tun hat, das in erster Linie unterhalten soll. Es ist außerdem das Kino der Genres, dem die Coens auf respektvolle und dennoch augenzwinkernde Weise huldigen, mit dem für sie so typischen und herrlichen trockenen Humor, der sich vor allem in den köstlichen Dialogen spiegelt. Auf kunstvolle Weise vereinen sie die einzelnen filmischen Stilmittel wie Musik, Bühnenbild, Score und Montage, um ein großartiges Panoptikum des vergangenen Hollywoods zu zeichnen. Und um zu zeigen, warum das Kino seit jeher der perfekte Ort für Leinwandträume war. Und für immer bleiben wird. HAIL CAESAR! von Joel und Ethan Coen ist ein bunter Kostümfilm, ein großes Monumentalepos, ein komplexer Film Noir. Und als Film eine wundervolle und geistreiche Verbeugung vor dem Kino an sich.

 

Filmplakat: Ben Hur

BEN HUR

Termin: 01.07.2024, 19:00 Uhr
Vortrag: Christopher Decker, M.A.

USA 1959 | Regie: William Wyler

Nachdem ein jüdischer Prinz von einem römischen Freund betrogen und in die Sklaverei geschickt wurde, erlangt er seine Freiheit wieder und kehrt zurück, um sich zu rächen.

 

 

Filmplakat: Quo Vadis

QUO VADIS

Termin: 17.06.2024, 19:00 Uhr
Vortrag: Dr. Wolfgang Havener

USA 1951 | Regie: Mervyn LeRoy

Nachdem sich der kämpferische römische Feldherr Marcus Vinicius in die schöne christliche Geisel Lygia verguckt hat, beginnt er, die tyrannische Führung des despotischen Kaisers Nero in Frage zu stellen.

 

 

Filmplakat: Gladiator

GLADIATOR

Auftaktveranstaltung zu unserer neuen Vortrags- und Filmreihe ANTIKE IM FILM in Kooperation mit dem Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik - Universität Heidelberg

und Semester-Opening GLORIOUS BEGINNINGS

Wir begrüßen alle Gäste mit einem Glas Rotwein oder Fritz Traubenschorle.

Termin: 22.04.2024, 19:00 Uhr, engl. OV

Vortrag: Dr. Jonas Osnabrügge

Im Anschluss Gelegenheit zur Diskussion mit Dr. Nicolai Futás und Dr. Jonas Osnabrügge (beide Seminar für Alte Geschichte, Universität Heidelberg).

Sonderpreis für Studierende: € 7,-

 

GB/USA 2000 | Regie: Ridley Scott | 155 Min. | FSK 16

Der Monumentalfilm von Ridley Scott mit Russel Crowe in der Hauptrolle wurde im Jahr 2000 mit 5 Oscars ausgezeichnet und gilt schon längst als Kultfilm.


Im alten Rom wird ein rechtschaffener Feldherr durch eine Intrige des ebenso eifersüchtigen wie gewissenlosen Sohns von Kaiser Marcus Aurelius in die Verbannung geschickt. Durch den Tod von Frau und Sohn jeglichen Lebenswillens beraubt, wird er schließlich als unbezwingbarer Gladiator in der Arena des Colosseums erneut mit seinem Widersacher konfrontiert. Monumentales Epos, das mitfühlend sentimental und zugleich barbarisch brutal eine antike Soap Opera entwickelt, die durch die stupende Rekreation gigantischer Schlachten und phänomenaler Architektur einen Anflug von Größe erhält. (filmdienst.de)